"But Here We Are": Bittersüßes Comeback der Foo Fighters
Die Alternative-Rockband Foo Fighters ist zurück: Nun ist das neue Album "But Here We Are" erschienen. Nach dem Tod ihres Schlagzeugers Taylor Hawkins sind Fans weltweit gespannt, wie die Band um Dave Grohl weitermacht.
Mit "But Here We Are" ist den Foo Fighters nicht weniger als ein fantastisches und bittersüßes Comeback gelungen - eines ihrer besten Alben überhaupt.
Die traurige Genese der Platte ist die tragische Wiederholung der Geschichte für Dave Grohl: 1994 musste er den Tod seines Nirvana-Bandkollegen Kurt Cobain verkraften, Sänger der einflussreichsten Bands der 90er-Jahre. Dann verstarb im vergangenen Jahr wieder ein ihm nahestehender Musiker und Freund - Foo Fighters-Schlagzeuger Taylor Hawkins, im Alter von nur 50 Jahren.
Foo Fighters als Gegenentwurf zu Nirvana
Nach dem dramatischen Ende von Nirvana waren die Foo Fighters für Dave Grohl einst der Gegenentwurf gewesen, seine Art, Trauer zu bewältigen - was er auch in seiner Autobiographie "The Storyteller" erzählt: "Diese Band, entstanden aus dem Kummer und den Tragödien der Vergangenheit, war eine einzige Jubelfeier der Liebe, des Lebens und der Entschlossenheit, an jedem noch kommenden Tag das Glück zu finden."
Songs hochemotional und lebensbejahend
Nach dem Tod von Taylor Hawkins ist das neue Album der Foo Fighters vor allem eine Flucht nach vorn. Ähnlich wie bei Depeche Mode dient auch ihre neue Platte der Trauerbewältigung. Zugegebenermaßen klangen die letzten Alben der Foo Fighters etwas mittelmäßig bis langweilig: Die Songs eigneten sich live vor allem zum Getränkeholen. Doch "But Here We Are" klingt frisch, ist therapeutisch und wehmütig zugleich. Die Songs sind hochemotional, und bei all dem Schmerz seltsam/erstaunlich lebensbejahend.
Während die Foo Fighters live mittlerweile von Josh Freese am Schlagzeug unterstützt werden, hat "But Here We Are" Dave Grohl höchst selbst eingetrommelt. Eine weitere schöne Überraschung ist ein Duett: So hört man beim Song "Show Me How" Dave Grohls Tochter Violet.
Das Album gedenkt nicht nur Taylor Hawkins, sondern auch Dave Grohls Mutter Virginia, die ebenfalls 2022 verstorben ist. Der einstigen Grundschullehrerin ist das epische "The Teacher" gewidmet. Fast schon ein Pink Floyd-Moment für die Foo Fighters: zehn Minuten lang, mit mehreren Kapiteln, unterschiedlichen Tempi - und dem einzigen Vorwurf, den Grohl seiner Mutter machen kann: Du hast mir gezeigt, wie man trauert, aber nicht, wie man Abschied nimmt.
Für die Foo Fighters ist "But Here We Are" mehr als nur ein Lebenszeichen. Für die Band beginnt nun ein neues Kapitel - mit einem sehr gelungenen Comeback, einem Album, das voller Spielfreude und großartigen Songs strotzt.
But Here We Are
- Genre:
- Rock
- Preis:
- 17,99 Euro €