Als Bruce Springsteen in Hamburg sein erstes Deutschland-Konzert gab
Sein erstes Deutschland-Konzert spielte Bruce Springsteen 1981 im Hamburger CCH. Peter Urban war damals im Publikum. Im Podcast Urban Pop erinnert er sich an den Auftritt und spricht darüber, was Springsteens Musik so besonders macht.
"Egal ob er einen Rocksong, eine Ballade oder einen Folk-Song schreibt: Es kommt bei ihm die Seele raus und ein Gefühl, das sich dem Zuschauer absolut mitteilt", sagt Peter Urban im Podcast Urban Pop über den US-Musiker. Ob in kraftvollen Stadionhymnen wie "Born in the USA" oder gefühlvollen Songs wie "I'm on Fire" oder "The River" - Bruce Springsteen hat immer eine berührende Geschichte zu erzählen. Seine Songs behandeln oft die Trostlosigkeit des Arbeiterlebens und die vorgezeichneten Lebensläufe der Arbeiterklasse. Er selbst wuchs als Sohn eines alkoholkranken Hilfsarbeiters in einer Kleinstadt im Bundesstaat New Jersey auf. Seinen musikalischen Durchbruch feierte er in den 1970er-Jahren mit "Born to Run", in dem es darum geht, aus schwierigen Lebensumständen auszubrechen.
Springsteens erster Auftritt in Deutschland: 1981 im CCH
Im Laufe seiner Karriere hat der Rocksänger immer wieder in Hamburg gespielt. Seinen ersten Auftritt mit der E Street Band in der Stadt hatte er 1981 im CCH. "Die Bühne war fast niedriger als die Sitze. Ich stand in der fünften Reihe und schaute dem Künstler direkt in die Augen", erinnert sich Peter Urban an das Konzert. Nach einem energiegeladenen Auftritt habe er den Sänger hinter der Bühne in einer Umkleidekabine treffen können. "Auf einer Massagebank saß Bruce Springsteen - nur mit einer Hose an, freiem Oberkörper und einem Handtuch um den Hals. Wie ein Boxer nach dem Kampf", erzählt Urban.
Springsteen habe die Reaktion des Publikums nicht richtig einordnen können. Das Konzert sei extrem gut angekommen, aber: "Er fragte sich ein bisschen, warum erst in der zweiten Hälfte gejubelt wurde", erinnert sich Urban. "In Deutschland ist es so, dass die Leute sich ein Konzert ansehen, für gut befinden - und vor allem am Ende riesigen Jubel machen. Das kannte er nicht. In Amerika springen die Leute am Anfang auf und jubeln gleich."
"Wie eine Räuberbande, die in eine Stadt einfällt"
Über 40 Jahre und tausende Konzerte später kann Springsteen mittlerweile nahezu jede Reaktion des Publikums abschätzen. Obwohl viele Band-Mitglieder mittlerweile über 70 Jahre alt sind, stehen die US-Musiker noch immer über drei Stunden auf der Bühne. Der Rockstar ist für seine energiegeladenen Shows und seine enge Fanbindung bekannt. "Das ist wie eine Räuberbande, die in eine Stadt einfällt. Die sind so gut und so aufeinander eingespielt", sagt NDR Kultur-Redakteur Ocke Bandixen.