Klaus Mäkelä schaut aus dem Fenster © picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Frank Franklin II Foto: Frank Franklin II

Klaus Mäkelä wird Chefdirigent des Chicago Symphony

Stand: 03.04.2024 14:11 Uhr

Das Chicago Symphony Orchestra hat jetzt verkündet, dass der Finne Klaus Mäkelä neuer Chefdirigent des renommierten Orchesters ab 2027 werden soll. Der 28-jährige Mäkelä folgt auf den Italiener Riccardo Muti.

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Ab 2027 werden mit dem Chicago Symphony Orchestra und dem Amsterdamer Concertgebouw Orchester zwei internationalen Top-Orchester in der Hand eines der jüngsten Talente der Klassikwelt liegen. Fragen an Marcus Stäbler aus unserer NDR Kultur Musikredaktion zu dieser Entscheidung.

Kam die Wahl jetzt überraschend?

Marcus Stäbler: Ich würde sagen einerseits ja, weil er halt wirklich immer noch wahnsinnig jung ist. Er wird ja dann 31 sein, wenn er in Chicago 2027 den Posten antritt. Andererseits aber auch nein, weil er meinem Eindruck nach wirklich einfach einer der herausragenden Dirigenten unserer Zeit ist. Und weil er eben schon mit zwölf Jahren in Helsinki angefangen hat, Dirigieren zu studieren - das darf man nicht vergessen. Er hat einfach im Vergleich zu anderen Gleichaltrigen einen Riesenvorsprung. Ich finde, das merkt man auch.

Du hast ihn schon mehrfach erlebt und auch getroffen. Was zeichnet Klaus Mäkelä aus?

Stäbler: Ich habe ihn tatsächlich mehrfach schon erlebt. Das erste Mal 2013 bei einem Meisterkurs in Dänemark, wo er noch so ein schmächtiges Kerlchen war. Damals wurde er vom Orchester als der beste dieses Meisterkurses gewählt und das gegenüber Kolleginnen und Kollegen, die sechs, sieben Jahre älter waren als er. Dann habe ich ihn ein paarmal in Helsinki erlebt und dann hier in Hamburg, zum Beispiel als er 2021 mit dem Amsterdamer Concertgebouw Orchester in der Elbphilharmonie da war. Ich finde, er hat einerseits diese, was man so jugendlichen Dirigentinnen und Dirigenten zuschreibt, diese Kraft, dieses Überbordende, dieses Feuer, was man erwarten würde - aber eben nicht zu viel davon, sondern immer das Gefühl dafür, wann muss ich mal weniger machen, wann muss ich das Orchester alleine lassen und meine Energie zurückfahren.

Er hat mir im Interview auch gesagt, man soll die Kerze nicht zu früh verbrennen, dass finde ich ein ganz schönes Bild. Ich wünsche ihm natürlich, dass das auch für ihn gilt, denn er fängt jetzt 2027 in Amsterdam und in Chicago an - zwei der renommiertesten Orchester der Welt. Mit dem vielen dirigieren und reisen wünscht man sich einfach, dass er das so die Energie beibehalten kann und sich damit nicht übernimmt.

 

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Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Der Morgen | 03.04.2024 | 07:20 Uhr

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