Jugendballett Flensburg: Ausbildung auf höchstem Niveau
Mit eigenen Produktionen will die "North German Performing Arts Youth Company" junge tanzbegeisterte Talente entdecken und auf professionellem Niveau ausbilden. "Der Spelunkenwirt" ist die zweite Tanzshow der Flensburger Jugendballettkompagnie.
Die jungen Balletttänzerinnen und -tänzer haben das Stück selbst im Winter ausgearbeitet. Ihr brasilianischer Trainer und Choreograph Denison Pereira da Silva hat einst professionell am schleswig-holsteinischen Landestheater getanzt. Seit zwei Jahren bildet er nun die Gruppe auf hohem Niveau aus: "Es ist wirklich schwer, ein guter Ballett-Tänzer zu werden, weil wirklich alles zusammenpassen muss. Du musst nicht nur körperlich fit sein, sondern auch mental. Das ist die Grundvoraussetzung beim Ballett und wirklich hart."
Strapazen im Training, Genuss bei der Premiere
Zwölf Tänzerinnen und Tänzer zwischen zehn und 20 Jahren aus unterschiedlichen Ballettschulen und fünf Nationen sind aktuell in seiner Gruppe. Die jüngste unter ihnen ist Louise Sitzwohl: "Viele in meinem Alter sagen, 'Ballett ist nur so rumwedeln und lalala', aber das stimmt natürlich nicht: Man braucht auch Körperspannung. Es ist sehr schwierig", sagt die Zehnjährige, die auch schon beim ersten Projekt dabei war.
Vier bis fünf Mal haben sie zuletzt pro Woche trainiert. Mette Jensen ist seit November dabei, tanzt schon seit 15 Jahren Ballett. Immer mal wieder bis an die eigenen körperlichen Grenzen: "Ja, das passiert, dass da irgendwo Schmerzen auftauchen und man eine Pause braucht", gibt die 20-Jährige zu. Am Premierenabend seien die Trainingsstrapazen aber vergessen, sagt Louise, die auch Tennis und Geige spielt: "Man muss eigentlich gar nicht mehr daran denken, was als nächstes passiert, weil der Körper das weiß. Dann kann man sich eigentlich entspannen und einfach nur genießen."
Fernziel: Professionelles Tanzen
"Der Spelunkenwirt" bietet Liebe, Eifersucht, Mord. Das Ganze im düsteren Rotlichtmilieu - verpackt in einer 45-minütigen Show. "Wir sind ja noch keine Profis, aber ich versuche, sie auf dieses Niveau zu bringen. Wenn man sie jetzt schon mit Profis vergleichen würde, dann haben sie das gut gemacht. Ich freue ich mich für sie", zeigt sich Pereira da Silva nach der Premiere begeistert.
Mette Jensen kann sich vorstellen, auch professionell Ballett zu tanzen: "Ob es wirklich klappt, weiß man natürlich nie. Aber es macht schon Lust auf mehr." Den "Spelunkenwirt" wollen die Flensburger jetzt noch ein paar Mal aufführen. Danach geht's an die nächste Produktion. Wieder verbunden mit viel harter Arbeit, aber auch Spaß für die Tänzerinnen und Tänzer.