Jugend musiziert 2024: Veranstalter ziehen erfolgreiche Bilanz
Der Musikwettbewerb "Jugend musiziert" ist eine Plattform, die nicht nur junge Menschen ans Musikmachen bringt, sondern gleichzeitig auch als Vernetzungsmöglichkeit gilt. Jetzt geht die Ausgabe 2024 zu Ende. Eine Bilanz.
"So macht Vielfalt Spaß", sagt der Vorsitzende des Projektbeirats Ulrich Rademacher und freut sich. "Das will auch die neue Philosophie von Jugend musiziert." Er schwärmt von den vielen tollen musikalischen Beiträgen der jungen Nachwuchsmusikerinnen und Musikern in der vergangenen Woche.
An 22 Spielorten, darunter Konzerthäuser, Schulen, die Musikhochschule und das Theater Lübeck, haben die jungen Talente ihr Können bewiesen. Ein voller Erfolg, sagt Rademacher: "Was ich bisher hören konnte, da ist das Niveau exorbitant hoch." Auch Projektleiterin Ulrike Lehmann ist überwältigt von den vergangenen Tagen. "Man kann jetzt schon sagen, dass der 61. Bundeswettbewerb ein großer Erfolg ist. Die Hansestadt Lübeck präsentiert sich zum dritten Mal als wunderbare Gastgeberin. Das Wetter spielt mit, die Sonne scheint, die Stimmung bei den Jugendlichen, bei den Lehrkräften und bei den Eltern ist wunderbar."
Musikbegeisterte haben Lübeck "gekapert"
Rund 2.300 junge Musikerinnen und Musiker sind über das Pfingstwochenende zum Bundesfinale des europäischen Musiknachwuchs-Wettbewerbs "Jugend musiziert" nach Lübeck gekommen. Eine Stadt, die für den Wettbewerb prädestiniert ist, sagt Ulrike Lehmann: "Es ist auch in Lübeck so schön, weil die Wertungshäuser eben fußläufig untereinander liegen. Man geht von einem Haus zum anderen. Wir bringen eine Stadt zum Klingen. Das ist das, was wir uns wünschen."
Die Teilnehmenden laufen mit ihren Instrumenten durch die Straßen, haben ihre Familien und Freunde im Schlepptau - ein reges Treiben in der Hansestadt. Das hat auch Ulrich Rademacher beobachtet: "Die Kinder und Jugendlichen, die haben auch das Gefühl sie kapern Lübeck. Es werden Erlebnisse ausgetauscht und so hat man wirklich das Gefühl, dass Lübeck Musikhauptstadt in Deutschland ist. Ich habe so viel Väter schulterklopfend auf ihre Söhne beobachtet und gesehen, wie gut das tat und wie sehr der Wettbewerb eigentlich der Moment ist, wo Eltern ihre Kinder unterstützen, Freude an ihrer Entwicklung ihrer Kinder haben. Das ist für mich ein sehr schöner Moment gewesen."
Allein die Teilnahme ist ein großer Erfolg
Beim Bundeswettbewerb 2024 dürfen Musikerinnen und Musiker zwischen sechs und 21 Jahren teilnehmen, für Orgel und Gesang sogar bis 27 Jahre. Sie kommen aus 17 Nationen und es gab fast 1.400 Wertungsspiele. Gar nicht so einfach, da den Überblick zu behalten, findet auch Ulrich Rademacher: "Wir versuchen natürlich, und das ist eine große Herausforderung für die Jurys, auch im Bereich der Exzellenz noch zu differenzieren. Denn wir sind den Teilnehmenden auch schuldig sie nicht nur mit Punkten zu überhäufen, sondern auch wirklich zu zeigen, wo ist es vielleicht noch ein bisschen brillanter und wodurch zeichnet sich die ein oder der andere aus."
Egal ob es der erste oder der dritte Preis war oder ob es gar keine Platzierung gab, die Hauptsache ist, die Kinder und Jugendlichen waren dabei und haben vor Jury und dem Publikum gespielt. Schon die Einschätzung der Fachjury zählt. "Das muss man sich erst mal auf der Zunge zergehen lassen, mit sehr gutem Erfolg teilgenommen, das ist auf Bundesebene ein Riesenerfolg", findet der Vorsitzende des Projektbeirats. "Wir haben immer wieder betont, wie groß die Verantwortung der Lehrenden oder auch der Eltern ist, den Kindern das klarzumachen, wenn die nur sehen, erster Preis, alles Weitere ist unbedeutend, dann machen wir einen Riesenfehler."