Den Sound von Saxofonist Karl Seglems neuem Album "Ei aning grønt (a sense of green)" prägen neben jazzüblichen Klangerzeugern auch traditionelle norwegische Instrumente und Electronica-Elemente.
Nicht selten wird Karl Seglem gefragt: "Ist das eigentlich Jazz?" - und meist antwortet er dann: "Keine Ahnung. Es ist Karl Seglem-Musik - und improvisieren tue ich auch..." Worte eines Künstlers, der sich nicht nur von unterschiedlichsten Musikarten, sondern vielerlei Dingen des Lebens inspirieren lässt und in Norwegen als nationaler Musikschatz gilt. Unlängst hat der 1961 geborene Multiinstrumentalist sein neues Album EI ANING GRØNT vorgelegt, was so viel wie "Eine Ahnung von Grün" bedeutet.
Der norwegische Saxofonist Karl Seglem
Neun Musikfjorde voller Zauber
Dabei handelt es sich um Aufnahmen, die zwischen 2017 und 2022 entstanden, bei denen Karl Seglem - der sonst auch als Ziegenhornbläser in Erscheinung tritt - ausschließlich auf dem Tenorsaxofon zu hören ist. Dass dabei alles andere als ein konventionelles Jazz-Album entstanden ist, dafür sorgten nicht zuletzt 12 Mitmusiker*innen, die neben jazzüblichen Klangerzeugern so ungewöhnliche Instrumente wie Hardangerfiedel und die Bordunsaiten-Zither Langeleik spielen. Hinzu kommen raffiniert eingesetzte Electronica-Elemente und nicht minder raffinierte Arrangements, die EI ANING GRØNT zu einem äußerst soundbewussten Album von neun Klanglandschaften machen, die wie eine magische Reise durch die Welt der Fjorde anmuten.
Zuversicht finden in der Musik von Karl Seglem
Wie für seinen amerikanischen Kollegen Albert Ayler ist auch für Karl Seglem Musik die Heilkraft des Universums: zwar selbst nicht direkt in der Lage den Klimawandel und den Raubbau an der Natur aufzuhalten, jedoch Menschen mit seelischen Heilkräften auszustatten, die dadurch dazu besser in der Lage wären. Er selbst sagt: "Wir müssen alles dafür tun, unseren Lebenswandel spürbar zu ändern und über die Zukunftsperspektiven unserer Kinder und unseres Planeten nachzudenken... Ich hoffe, dass sich diese Zuversicht in meiner Musik wiederfindet."
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