Hamburg Spinners mit neuem Album auf Tour durch Norddeutschland
Die Hamburg Spinners hat es für ihr neues Album "Im Schwarzwald" in den Schwarzwald gezogen. Sie haben sich von der Natur und dem Tonstudio inspirieren lassen, in dem schon Aufnahmen von Duke Ellington eingespielt wurden.
Die Hammond-Orgel - George Gershwin spielte sie, überhaupt wurde sie in den 1960er-Jahren von namenhaften Rockstars entdeckt und beherzt eingesetzt; Janis Joplin und Jimi Hendrix. Im Jazz ist sie schon länger zu Hause. Und eine Band, die sich eigentlich erst über die Hammond Orgel gefunden hat, obwohl sich die vier Hamburger Musiker schon viel länger kennen, sind die Hamburg Spinners: Carsten "Erobique" Meyer hatte das Tasteninstrument Anfang 2020 im Studio seines Freundes, dem Gitarristen und Produzenten Dennis Rux gesehen, und da juckte es ihm in den Fingern. Zusammen mit David Nesselhauf am Bass und Lucas Kochbeck am Schlagzeug entstanden die ersten gemeinsamen Mod-Jazz-Platten. Der neue Langspieler "Im Schwarzwald" ist vor einigen Wochen erschienen.
Der Impuls die Band zu gründen und Musik zu machen, war diese Hammond-Orgel, die rumstand, sagt Dennis Rux. "Das hat natürlich den Rahmen gesteckt. Es sollte Orgelmusik sein. Mod-Jazz heißt zwar Jazz, aber hat mit Jazz relativ wenig zu tun. Ich sage immer, das ist Jazz mit drei Akkorden." Für ein Album reicht das schon: Treibende Orgelmusik, die melodisch ist, die swingt - und mehr noch - die sehr vielfältig klingt. Stets angelehnt an den Mod-Jazz der 1960er- und 1970er-Jahre."
Erstes Album über St. Pauli in den 1960ern
Retro-futuristische Instrumentalmusik, das ist der klangliche Überbau der Hamburg Spinners, der Band um Dennis Rux, Carsten "Erobique" Meyer, David Nesselhauf und Lucas Kochbeck. Jeder der vier bringt seinen eigenen Sound und seinen eigenen Stil mit. Ihre Songs klingen allesamt sehr filmisch, im weitesten Sinne nach Hörspiel. Hier werden Geschichten erzählt, in denen Zuhörende ohne große Umschweife abdriften oder abtauchen können. "Ich finde, gerade bei Instrumentalmusik muss man was zu erzählen haben. Das war bei der ersten Platte schon so. Da haben wir uns hingesetzt und haben gesagt: Wir kommen irgendwie alle aus der Ecke hier St. Pauli, lass mal eine Platte über St. Pauli in den 1960er-Jahren machen."
Neues Album vom Schwarzwald inspiriert
Nach "Skorpion im Stiefel" und den Unterwasserwelten des "Magischen Kraken", nimmt uns das Quartett aus Norddeutschland dieses Mal musikalisch mit in Richtung Süden, in den Schwarzwald. Dort haben die vier ihr drittes Album aufgenommen. Schon während der Fahrt durch die hügelige Landschaft und die Blicke nach draußen, war die Band in einem anderen Universum, schwärmt Dennis Rux: "Dieses Gefühl wollten wir erstmal mitnehmen. Wir sind alle keine Schwarzwald-Experten, wir wohnen viel zu weit weg. Das Ankommen und die Natur haben sofort etwas bewirkt. Wir haben versucht, das ein bisschen mitzunehmen und auch diese Historie des Studios. Im Grunde genommen war das MPS Studio der Mittelpunkt."
Innerhalb von zwei Tagen war das Album "Im Schwarzwald" im Kasten
Das Tonstudio von Musik Produktionen Schwarzwald - kurz MPS - hat Dennis Rux und seine Mitspieler ziemlich in den Bann gezogen. In diesen legendären Räumlichkeiten in Villingen-Schwenningen wurden in den 1960er-Jahren Aufnahmen von Duke Ellington eingespielt, von Bill Evans, Volker Kriegel und Irène Schweizer. "Nostalgisch war es ohne Ende. Überall waren Fotos, wo du die Leute gesehen hast, die in dem Studio aufgenommen haben. Man hat dort die Geschichte eingeatmet."
In zwei Tagen war das Album im Kasten, live eingespielt und auf Vinyl gepresst. Die Schallplatte kann man jetzt ganz gemütlich zu Hause auflegen - und die Welt um sich herum vergessen, findet Rux. "Ich meine, man versucht immer einen musikalischen Film zu machen, sodass eine Geschichte rüberkommt, aber man hat keine Worte. Das heißt, es ist ganz viel Interpretation. Deswegen läuft viel über innere Landschaften, die man versucht mit der Musik zu malen. Wenn es gut wird, dann hilft das natürlich auch ein bisschen, der Realität zu entkommen."
Tourdaten der Hamburg Spinners
Die Hamburg Spinners sind auf Tour durch Norddeutschland. Am 21.11. spielen sie in Kiel in der Hansa48, am 22.11. in Lüneburg im Salon Hansen, am Sonnabend (23.11.) in Rostock in Helgas Stadtpalast, am Sonntag (24.11.) im Uebel & Gefährlich in Hamburg und am Mittwoch (27.11.) in der Musa in Göttingen.