Gregory Porters "Christmas Wish": Jazzig zur Weihnachtsstimmung

Stand: 20.12.2023 08:12 Uhr

Er ist der wohl populärste Jazz-Sänger der Gegenwart: Gregory Porter. Jetzt ist er der guten alten Tradition gefolgt, ein Weihnachtsalbum zu veröffentlichen. Bleibt "Christmas Wish" auch nach Weihnachten hörenswert?

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von Goetz Steeger

Gregory Porter sang als Kind schon Gospel in der Kirche, als Jugendlicher prägten ihn dann Rhythm & Blues und Soul, der Weg zum Jazz war von da aus nicht weit. Mit seinem geschmeidig-eleganten Bariton gehört er längst in die Liga seiner großen Vorbilder Nina Simone, Leon Thomas oder Nat King Cole. Sein Weihnachtsalbum "Christmas Wish" enthält außer jazzig interpretierten Weihnachtsliedern auch Songs von Marvin Gaye oder Stevie Wonder - sowie drei Eigenkompositionen.

Gregory Porter: Wärmende Stimme in kalten Wintertagen

Das Fest startet direkt und ohne jede Verzögerung mit Silent Night als ersten Song: Gregory Porter führt einen mit seiner wärmenden und kraftvollen Stimme direkt zum Baum, zunächst nur begleitet von den Arpeggien einer Harfe. Dann beginnt das Arrangement zu glitzern und zu funkeln, die Harmonien werden in bester Broadway-Manier moduliert und gekonnt abgewandelt.

Zu einer Weihnachtsgala gehören ja bei aller Feierlichkeit auch die nachdenkliche Töne und die Sorge über den Zustand der Welt. Diesen Part übernimmt das von Gregory Porter selbst komponierte "Everything's Not Lost", das mit der Erhabenheit eines Soulklassikers daherkommt und zu den stärksten Momenten des Albums gehört.

Songs, die Hoffnung auf bessere Zeiten machen

Vor der Kulisse des Kingdom Orchestra hört man eine eingespielte Band, die sich bei den Solopassagen und Fill-Ins die Bälle zuzuspielen weiß. Es ist durchaus empfehlenswert, darauf beim Hören ein bisschen genauer zu achten. Apropos Bälle zuspielen, hier ist der Evergreen "What Are You Doing New Years Eve?" Gregory Porter im Duett mit der Sängerin Samara Joy empfehlenswert.

Ohne Orchester, dafür mit einem handfesten Vierviertel-Stomp-Soul-Rhythmus kommt der Song "Someday At Christmas" daher. Geschrieben übrigens von einem gerade mal 17-jährigen Stevie Wonder: Eines Tages zu Weihnachten, wird es keinen Hunger und keine Kriege mehr geben. Gerade, weil die Welt im Moment besonders weit davon entfernt ist, ist es umso wichtiger, dass solche Songs nicht in Vergessenheit geraten.

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