St. Pankratius in Hamburg: Schnitgers Grabeskirche
Diese Orgel ist eine der schönsten erhaltenen Schnitger-Orgeln überhaupt. Regelmäßig können Sie die Orgel noch im Konzert erleben.
Wer hätte gedacht, dass hier einmal einer der berühmtesten Orgelbauer überhaupt seinen Weg beginnen würde: In Hamburg-Neuenfelde erhebt sich in einem kleinen Kirchgarten die 1682 bis 1687 erbaute evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Pankratius. Sie war die Heimatkirche des weltbekannten Orgelbauers Arp Schnitger (1648-1719).
170 Orgeln in ganz Nordeuropa baute Schnitger während seines Lebens und hat sich damit einen besonderen Ruf erarbeitet, der über seinen Tod hinaus bis heute anhält. Die Orgel in St. Pankratius ist ein herausragendes Beispiel für das musikalische Erbe des renommierten Orgelbauers. Diese prächtige Orgel, die er von 1683 bis 1688 erbaute, besitzt 34 Register auf zwei Manualen und ist seine größte zweimanualige Orgel. Zum Großteil ist sie original erhalten. Sie befindet sich auf einer doppelten Empore in akustisch idealer Höhe. Anders als bei seinen sonstigen Projekten griff Schnitger nicht auf Teile vorhandener Orgeln zurück, sondern gestaltete hier das Instrument von Grund auf neu. Somit kann man in Neuenfelde das Klangkonzept des großen Orgelbauers am besten erleben.
Die Orgel ist Teil eines Gestaltungsensembles
Ein Jahr bevor Schnitger die Orgel erbaute, wurde die Kirche selbst in erstaunlich kurzer Zeit errichtet. Innerhalb der darauffolgenden 50 Jahre wurde sie prächtig ausgestattet, etwa mit einem Deckengemälde sowie dem von Christian Precht gestalteten Kanzelaltar. Precht verzierte auch die Orgel, die damit Teil eines einmaligen Barockensembles ist.
Seit 1952 finden immer am ersten Sonntag eines Monats (zwischen April und Dezember) die "Neuenfelder Orgelmusiken" statt, die inzwischen weit über Hamburgs Stadtgrenzen hinaus bekannt sind. Besucher*innen können auch bei einer Orgelvorführung in den Klanggenuss des Schnitger-Instruments kommen.
Anfang und Ende in Neuenfelde
In der Neuenfelder Kirche in Hamburg befindet sich neben Schnitgers Orgel auch das Grab des berühmten Orgelbauers, in dem er am 28. Juli 1719 beigesetzt wurde. Ebenso das seiner Ehefrau und das einer seiner Töchter. Eine Bodenplatte und sein erhaltenes Kirchengestühl südlich neben dem Kanzelkorb erinnern an ihn.