Kraftvolles Blues-Album von Bobby Rush und Kenny Wayne Shepherd
Der eine ist 91 Jahre alt, der andere 47 Jahre jung. Die Grammy-Gewinner kommen aus dem Süden der USA und haben sich dem Blues verschrieben. Nun haben Bobby Rush und Kenny Wayne Shepherd das kraftvolle Blues-Album "Young Fashioned Ways" herausgebracht.
Zwischen ihnen liegen 44 Lebensjahre: Bobby Rush wurde am 10. November 1933 als Sohn eines Predigers in Homer, Louisiana, geboren und heißt eigentlich Emmit Ellis Jr. - Kenny Wayne Shepherd kommt aus Shreveport, ebenfalls in Louisiana gelegen, und wird am 12. Juni 48 Jahre alt. Beide haben sich der Musik ihrer amerikanischen Heimat verschrieben. Der 91-jährige Bobby bezeichnet seinen Stil als Folk-Funk, während Shepherd eher zu Blues Rock neigt.
Bobby Rush etablierte sich mit 20 in der Blues-Szene Chicagos
Bobby Rush zog schon mit 20 Jahren nach Chicago, wo er bald in der Blues-Szene Fuß fasste. 1979 erschien sein erstes Album "Rush Hour". 2001 wurde er erstmals mit dem Living Blues Award als bester Livemusiker ausgezeichnet, und 2006 wurde Bobby Rush in die Blues Hall of Fame aufgenommen.
Kenny Wayne Shepherd: Debüt 1995 mit "Ledbetter Heights"
Kenny Wayne Shepherd begann bereits im zarten Alter von sieben Jahren Gitarre zu spielen, und eiferte bald Muddy Waters nach. Sein Debütalbum "Ledbetter Heights" erschien 1995. Zwischenzeitlich spielte er mit Stephen Stills unter dem Bandnamen The Rides. Im Laufe seiner nun 30-jährigen Karriere wurde er bereits fünf Mal für einen Grammy nominiert. Bobby Rush gewann drei dieser Auszeichnungen. Die Voraussetzungen für ein gemeinsames bodenständiges Blues Album könnten also kaum besser sein. So gingen sie mit fünfköpfiger Begleitband in Memphis Tennessee ins Studio und nahmen gemeinsam zehn teils kraftvolle, teils archaische Stücke auf.
Tatsächlich ist "Young Fashioned Ways" - wie nicht anders zu erwarten - eine solide Sammlung neuer und wieder aufgenommener Blues Titel mit ausgezeichneter Gitarrenarbeit, allesamt gesungen vom Senior.
Der Titelsong übrigens ist eine Adaption eines Titels von Muddy Waters aus dem Jahr 1955. Innovative Klänge sollte man von Bobby Rush und Kenny Wayne Shepherd natürlich nicht erwarten. Für Blues-Liebhaber von Elmore James bis Stevie Ray Vaughan aber halten die Beiden einige Preziosen wie das Up-Tempo Stück "Uncle Esau" und den Slow Blues "Make Love To You" bereit. Wer das nicht mag, kann auch seine Mama nicht leiden, sagt Bobby Rush, denn der Blues sei die Mutter aller guten Musik.
Auftritte in Deutschland und der Schweiz
Die Musiker sind 2025 auch in Deutschland zu erleben: am 10. Juli in Stuttgart bei der Jazzopen, am 11. Juli in München in der Theaterfabrik. Danach geht es weiter in die Schweiz, wo ein Auftritt am 22. Juli in Zürich geplant ist.
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