"König der Löwen" - Mehr als 20 Jahre Erfolgsmusical in Hamburg
Mit mehr als 15 Millionen Zuschauern ist "Der König der Löwen" das erfolgreichste Musical in Hamburg. Vor 22 Jahren hat es im Dezember im neu gebauten Stage Theater Premiere an der Elbe gefeiert.
Mehr als 15 Millionen Fans haben das Musical "Der König der Löwen" seit dem 2. Dezember 2001 gesehen. "Das ist das Originellste, was ich je gesehen habe", so schwärmte Rudi Carell nachdem er das Musical "Der König der Löwen" in Hamburg gesehen hatte. Carell war einer von vielen Promis, die damals für die Premiere nach Hamburg gekommen waren. Eigentlich sollte das Musical vier Jahre in Hamburg laufen. Doch nun hat es mehr als 8.000 Vorstellungen bei acht Shows pro Woche - trotz der langen Pandemie-Pause - im 2.000 Sitze fassenden Stage Theater an der Elbe gegeben. Die Serengeti-Geschichte um den Löwen-König Mufasa, seinen Sohn Simba und Mufasas eifersüchtigen Bruder Scar fasziniert noch heute.
"König der Löwen" Musical: Musik von Elton John mit Texten von Tim Rice
Abend für Abend stehen dafür 37 Darstellerinnen und Darsteller auf der Bühne. Insgesamt umfasst das Schauspielteam 54 Darstellende aus zwölf Nationen, plus zwei Kinderrollen. Die Inszenierung basiert auf einem Broadway-Musical mit Musik von Sir Elton John und Texten von Sir Tim Rice - bis auf einige Kompositionen etwa von Hans Zimmer, Lebo M und Jay Rifkin. Den Text aus dem Englischen übersetzt ins Deutsche hat Michael Kunze.
Etwa 70 Auszeichnungen hat die Produktion bislang erhalten, darunter sechs Tony-Awards und einen Grammy für das beste Musical-Show-Album von 1998. Diese basiert wiederum auf der ersten eigenständigen Geschichte des Disney-Zeichentrickfilmes "König der Löwen" aus dem Jahr 1994. In Hamburg sitzen 17 Orchestermitglieder plus Dirigent Lukas Höfling im Orchestergraben - und zwei Percussionisten spielen sichtbar für das Publikum in zwei Logen im Saal. Mehr als 100 Instrumente aus aller Welt kommen dabei zum Einsatz.
Mehr als 400 Kostüme und Puppen für Serengeti-Ambiente
Mehr als 400 Kostüme kommen bei der Aufführung zum Tragen. So schlüpfen die Schauspielerinnen und Schauspieler in 25 verschiedene Tierkostüme und treten zum Teil mit 400 Stabpuppen, Schattenfiguren und riesigen Puppen auf. Die Masken und Requisiten hat die US-amerikanische Theater- und Filmregisseurin Julie Taymor erfunden und in speziellen Werkstätten in Kanada und den USA extra für "König der Löwen" in Hamburg anfertigen lassen.
Einige Darsteller wie Joachim Benoit als vorlauter Nashornvogel Zazu sind bereits von Anfang an in Hamburg dabei. "Wir spielen seit 20 Jahren vor einem vollen Haus - jeden Abend", sagt Benoit. "Du merkst einfach, dass die Show irrsinnig berührt und fasziniert und das siehst du auch in den Gesichtern der Zuschauer". Alleine das Make-Up von Scar braucht eine Stunde, bis es fertig aufgetragen ist. Größtes Tier der Aufführung ist natürlich der Elefant: Er ist vier Meter lang und drei Meter groß und wird von vier Menschen bewegt.
Die Künstlerische Leitung hat seit 2015 Willi Welp - einst jahrelang selbst Darsteller des intriganten Löwen-Bruders Scar. "Ich habe allein 3.000 Mal den Scar gespielt, stand insgesamt 30 Jahre lang auf der Bühne. Ich hatte irgendwann genug gesagt und war bereit dazu, aus meiner Erfahrung zu schöpfen und Menschen etwas beizubringen. All meine Erfahrungen als Darsteller, Dozent und Regisseur bringe ich in meine jetzige Arbeit ein", so Welp.
Wirtschaftsfaktor Musical in Hamburg
Vor der Pandemie haben Musical-Fans mehr als 600 Millionen Euro pro Jahr bei ihren Besuchen mit Anfahrt und Aufenthalt in der Stadt gelassen.