Festspielfrühling Rügen gestartet: Träume werden hörbar
Wie kann man Träume hörbar machen? Das war beim Festspielfrühling in Binz zu hören. Dort wurde ein Programm auf die Bühne gebracht, dass bei manch einem Zuhörer für Erstaunen gesorgt hat.
Schauspielerin Anna Schudt steht auf der Bühne im Kurhaus-Saal in Binz auf Rügen. Ihr Blick ist zum Publikum gerichtet. Um sie herum Xylophone, Trommeln, Rasseln, Schlagzeuge. "Der erste Gedanke von uns war, dass wir gerne die Trommeln sprechen lassen möchten und die Sprache zur Percussion machen", erzählt sie. Schudt rezitiert Texte von verschiedenen Autorinnen und Autoren: William Shakespeare, Ernst Bloch oder Dagmar Nick. Alle haben einen direkten Bezug zu Träumen. Denn "Vom Klang der Träume" heißt das Programm an diesem Abend.
"Träume sind ja abstrakt", sagt der Schlagzeuger Alexej Gerassimez. Er ist auch künstlerischer Leiter des Rügener Festspielfrühlings. "Und wenn man aufwacht und sich erinnert, bleibt ja oft eher ein Gefühl. Dieses Gefühl versuchen wir zu umkreisen, denn es ist selbst oft sehr schwer zu greifen. Zudem vermittelt uns der Text ein Gefühl. Und wir versuchen den Sinn, den die Worte nicht ausdrücken können, wiederzugeben."
Start des Festspielfrühlings: Fünf von sieben Konzerten ausverkauft
Während Anna Schudt auf der Bühne einen Text rezitiert, hat Alexej Gerassimez seine Hände in eine große Wasserschale getaucht. Abwechselnd hebt er die linke, dann die rechte Hand in die Höhe. Es tropft und plätschert. "Ich finde, Wasser hat etwas total Elementares", sagt er. "Der Klang von Wasser hat im Unterbewusstsein eines Menschen immer etwas Beruhigendes. Zudem bedeutet Wasser nun mal Leben und deshalb benutzen wir immer gerne Wasser im Konzert." Mit dem Programm "Vom Klang der Träume" ist das erste Festspielwochenende zu Ende gegangen. Von sieben Veranstaltungen waren fünf ausverkauft. Etwa 1.800 Besucherinnen und Besucher wurden gezählt.
Intendantin Ursula Haselböck meint zum Eröffnungskonzert: "Das hat eingeschlagen wie eine Bombe." Weiter findet sie: "Die ersten sieben Konzerte waren ein großer Erfolg - vor allem künstlerisch. Wenn man Alexej Gerassimez als künstlerischen Leiter engagiert, weiß man, dass es vielleicht nicht das ganz klassische Format sein wird, sondern eher die ganze Bandbreite der Musik und des Schlagwerks."
Auftaktwochenende hinterlässt Spuren
Spurlos geht dieses Auftaktwochenende beim Festspielfrühlung auch nicht am künstlerischen Leiter vorüber: "Bisher ist der Energiehaushalt noch da. Ich merke allerdings schon langsam, wie ich morgens immer schwerer aus dem Bett komme. Ich muss schauen, dass ich immer wieder meinen Mittagsschlaf mache und die Energie auflade, damit die Energie für den Abend dann da ist. Das ist ganz wichtig. Ansonsten ist die Stimmung grandios."
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