Classical Beat Festival 2023: DJ-Workshop für Jung und Alt
Wie produziert man seine eigene Musik? Bei einem DJ- und Producer-Workshop im Rahmen des Classical Beat Festivals in Travemünde arbeiten die Teilnehmenden am perfekten Beat.
Felix Jaehn, Robin Schulz, Alle Farben - sie alle haben eines gemeinsam: Sie sind DJs und gleichzeitig extrem erfolgreich mit ihrer eigenen Musik. Denn das gehört heute oft zusammen - Musik auflegen und Musik produzieren. In der Regel natürlich am Rechner beziehungsweise unterwegs am Laptop. Und dass das gar nicht mal so einfach ist, erfahren aktuell die Teilnehmende eines DJ- und Producer-Workshops beim Classical Beat Festival.
Workshop für Nachwuchs-Produzentinnen und Produzenten
Konzentriertes Arbeiten auf dem Travemünder Priwall. In einem Kursraum im ersten Obergeschoss sitzen fünf Nachwuchs-Produzentinnen und Produzenten an Laptops. Auf den Ohren: Dick gepolsterte Kopfhörer. Auch wenn sie von hier oben auf die gesamte Lübecker Bucht schauen können, so hängen die Augen doch ausschließlich am Bildschirm. Christian Schwill ist zwölf Jahre alt und macht mit seinen Eltern gerade Urlaub in Travemünde: "Ich spiele seit acht Jahren Klavier und wegen der Schule auch Klarinette. Ich habe heute erstmal vor, den Beat zu machen, also mit den Trommeln und dem Schlagzeug - und ein bisschen vielleicht schon an die Gitarre zu gehen", berichtet er. An die virtuelle Gitarre versteht sich. Denn die Musik bei diesem Workshop entsteht komplett im Computer. Christians Ziel: "So ein halbwegs guter Song!"
Unterstützung bekommt Christian von Nikita Freint. Der Dozent ist außerhalb der Ferien meist in Schulen unterwegs und zeigt dort, wie jeder - auch ohne große musikalische Vorkenntnisse - Musik komponieren und produzieren kann. Digital Soundscapes nennt sich das Projekt. Zum Classical Beat Festival, das gerade in Travemünde läuft, passt es perfekt, findet Nikita Freint: "Es geht uns darum, den Schüler*innen einen Impuls zu geben, dass sie einmal lernen, wie man Musik erstellt und was Musik ausmacht. Dass Musik nicht nur klassische Musik ist, aber auch nicht nur Hip Hop und Techno. Sondern eben diese Soundvielfalt."
Auf der Suche nach dem perfekten Beat
Und genauso vielfältig klingt auch das, was die Teilnehmenden produzieren. Der älteste, Manfred Roth, ist 81 Jahre - blaue Matrosenmütze auf dem Kopf, Rauschebart. Auf dem Travemünder Priwall ist er auch bekannt als DJ Mani. Für ihn ist das hier heute alles "ein unbekanntes Terrain. Ich mache eigentlich andere Musik. Ich spiele das ab von Handy, Tablet, Laptop." Nun aber produziert auch er zum ersten Mal in seinem Leben eigene Musik. Der Bass ist vielleicht noch etwas schrill für einen Bass, findet Dozent Nikita Freint, der neben DJ Mani platzgenommen hat. Aber das ist natürlich künstlerische Freiheit: "Das lernen wir ja noch."
Mani tüftelt weiter an seinem ersten Beat. Und auch auf der anderen Tischseite entsteht gerade ein neues Stück Musik. Riko Krenz, 17 Jahre alt, schaut vertieft auf seinen Monitor. Sein Bass klingt deutlich weniger schrill als der von Mani. "Ich hab gelernt, wie Musik über Software einfach erstellt wird", erzählt er. "Wie man auch ohne, dass man selber irgendetwas spielen können muss, einfach Geräusche und Musik runterladen kann und daraus neue Musik machen kann. Die Stunde, die ich bisher hier bin, macht mir auf jeden Fall sehr viel Spaß!"
Aufführung am Ende des Workshops
Ziel des Workshops ist, dass die Teilnehmenden, die möchten, ihre Stücke auch auf einer großen Bühne direkt vor der Passat in Travemünde präsentieren können. Zunächst zeigen sie sich allerdings erstmal gegenseitig, was sie produziert haben. Für die Bühne ist es noch zu früh. Aber alle, die hier waren, wollen am nächsten Vormittag wiederkommen und ihre Stücke weiterbearbeiten, bis sie bühnenreif sind.
Der DJ- und Producer-Workshop im Rahmen des Classical Beat Festivals läuft noch bis Sonntag - immer ab 9 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht nötig.