Woods Art Institute: Das Kunst-Paradies im Landschaftspark

Stand: 25.06.2024 06:00 Uhr

Rik Reinking sammelt schon seit seiner Schulzeit Kunst. Seine Sammlung ist auf einem Parkgelände mit Herrenhaus in Wentorf bei Hamburg zu sehen. Gerade läuft in einem der Gebäude die Retrospektive "35 Years of Graffiti Art" über den Künstler DAIM.

Zwei weiße Skulpturen stehen in einer Parklandschaft. © Woods Art Institute
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von Ralph Alexowitz

Auf dem Gelände des Woods Art Institutes trifft man auf freilaufende Pfauen, liebevoll restaurierte Reetdachhäuser und einen riesigen Park voller prachtvoller alter Bäume. Wer darauf achtet, entdeckt in den Büschen am Wegesrand eine Skulptur mit einem kleinen goldenen Fuchs. Oder eine Ritterrüstung, die neben einer Hecke steht. Es sind Kunstwerke aus der Sammlung von Hausherr Rik Reinking. Der macht gerade seine Morgenrunde mit seiner alten Weimaraner-Hündin Frieda. "Als ich das erste Mal hier über die Anlage lief, sah das hier nicht so aus", erinnert sich Reinking. "Es war nass, kalt und kahl, natürlich auch verwildert, und die Gebäude waren ziemlich runtergekommen." 

Eine Pfau sitzt auf einer hölzerner Treppe, die an einem Reetdachhaus befestigt ist. © Screenshot
Der Pfau ist echt: Die Tiere laufen auf dem Gelände des Woods Art Institutes frei herum.
Ein Kunstort im Wald 

Ursprünglich hatte sich hier vor mehr als 100 Jahren ein belgischer Unternehmer seinen Sommersitz inmitten eines Landschaftsparks erbaut. Nach dem Krieg wurden in den Gebäuden erst elternlose Kinder untergebracht, später ein Internat und eine Sprachheilschule. Reinking hat den Park und alle Gebäude wieder herausgeputzt und Künstlerateliers, Seminarräume und eine Malschule eingerichtet. "Woods Art Institute" nennt er seinen Kunstort im Wald. "Es geht um diesen Dreiklang aus Natur, Architektur und Kunst, dem man hier nachspüren soll", so Reinking. "Die Skulpturen muss man auch entdecken. Sie liegen unter den Trauerbuchen oder hängen in den Lerchen."

"Der Tröpfler" hingegen ist unübersehbar: Die vier Meter hohe Bronze-Skulptur von Daniel Spoerri besteht aus alten Fleischwölfen. Sie steht vor dem Eingang des Ausstellungstraktes, den in den 60er-Jahren erbauten Schulgebäuden inklusive Turnhalle. Hier zeigt Reinking wechselnde Ausstellungen. 

Zwei Männer betreten einen Raum, in dem eine große Leinwand mit Graffiti hängt. © Screenshot
35 Jahre Jahre Graffiti-Kunst: Der Sammler Rik Reinking (links) mit Mirko Reisser alias DAIM in der Ausstellung
DAIM: Legendärer Sprayer aus Hamburg 

Gerade läuft die große Retrospektive "35 Years of Graffiti Art" über den Künstler DAIM. DAIM ist der Künstlername des legendären Hamburger Sprayers Mirko Reisser, der diese vier Buchstaben seit seiner Schulzeit in immer wieder neue Kunstwerke verwandelt.

"Das Besondere für mich als Graffiti-Künstler ist, dass ich sehr viel auf Wänden gearbeitet habe", so Reisser. "Diese ganzen Wandarbeiten sind fast alle wieder verschwunden. Aber ich habe auch schon früh auf Leinwand gearbeitet, im Studium Skulpturen gemacht und verschiedene Techniken ausprobiert. Dass diese Arbeiten alle noch da sind und in diesem Fall eben auch noch in einer Sammlung, ist natürlich ein Traum." 

Wer die Retrospektive des Hamburger Künstlers DAIM und Rick Reinkings Kunstort im Grünen besuchen möchte, muss sich dazu vorab auf der Homepage www.woodsartinstitute.com anmelden. Der Eintritt beträgt pro Person 12 Euro.

Weitere Informationen
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Rik Reinking über Kunst und seine Sammlung im Woods Art Institute

Rik Reinking hat früh angefangen Kunst zu sammeln und ist unkonventionell - Kunst abseits des musealen Mainstreams. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Nordtour: Den Norden erleben | 25.05.2024 | 18:00 Uhr

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