Kestner Gesellschaft: Internationale Kunst in Hannover
Seit mehr als 100 Jahren hat sich die Kestner Gesellschaft dem Ziel verschrieben, aktuelle internationale Kunst nach Hannover zu holen. Das Haus im Herzen der niedersächsischen Landeshauptstadt zählt zu den größten deutschen Kunstvereinen.
Die Kestner Gesellschaft hat sich dem Gründungsgedanken verschrieben, mithilfe bürgerlichen Engagements international renommierte zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler in wechselnden Ausstellungen vorzustellen. Ergänzend zum Ausstellungsprogramm in den Hallen des ehemaligen Goseriedebads bietet sie ein umfangreiches Vermittlungs- und Veranstaltungsprogramm von Führungen und Künstlergesprächen über Workshops bis hin zu Konzerten für Kunstinteressierte an. Nicht zuletzt bedingt durch die Corona-Krise, werden auch zunehmend digitale Angebote präsentiert.
Kestner Gesellschaft 1916 gegründet
Engagierte Bürgerinnen und Bürger hatten die Kester Gesellschaft 1916 inmitten der Unruhen des Ersten Weltkrieges gegründet, um das Kunstleben in Hannover zu fördern. Einflussreiche Hannoveraner Unternehmer wie Hermann Bahlsen, August Madsack und Fritz Beindorff gehörten zu den Gründungsmitgliedern. Benannt wurde der neue Verein nach dem Hannoveraner Diplomaten, Kunstwissenschaftler und Archäologen August Kestner (1777 - 1853).
Künstlerinnen und Künstler wie Wassily Kadinsky, El Lissitzky, Käthe Kollwitz und Kurt Schwitters stellten ihre Werke in der Kestner Gesellschaft aus. Unter der Leitung des ersten Direktors Erich Küppers und seiner Frau Sophie Küppers wurde die Kestner Gesellschaft zum Ort des kulturellen Austauschs.
Zwangsschließung im Dritten Reich
Im Dritten Reich hielt die Kestner Gesellschaft dem enormen Druck der Nationalsozialisten zunächst Stand - bis die Entlassung des jüdischen Direktors Justus Bier unausweichlich wurde. Dies führte zur Zwangsschließung im Jahr 1936. 1948 wurde die Kestner Gesellschaft wiedereröffnet. Allerdings war das ehemalige Haus in der Königstraße 8 zerstört worden - ein neuer Platz in der Warmbüchenstraße musste her. Die Kestner Gesellschaft wuchs in den folgenden Jahrzehnten zu einer internationalen Größe in der Kunstszene heran, unter anderem durch Ausstellungen mit Pablo Picasso, Andy Warhol und Rebecca Horn.
Zeitgenössische Kunst auf 1.300 Quadratmetern
1997 zog die Kestner Gesellschaft in das ehemalige Jugendstil-Schwimmbad Goseriede ins Stadtzentrum Hannovers um. Seitdem zeigt sie auf rund 1.300 Quadratmetern Ausstellungsfläche zeitgenössische Kunst.
Die Kestner Gesellschaft ist Kulturpartner von NDR Kultur.