von Sandrine Harder

Mit vielen kleinen LED-Lämpchen und Farbwechseln sorgt Hans Kotter für immer unterschiedliche Stimmungen. Dem Künstler geht es um den Raum, die unendlichen Weiten - so entstehen grafische Werke, die fast etwas Hypnotisches auslösen. "Im Endeffekt sind es für mich Skulpturen - skulpturale Arbeiten mit Licht. Ich komme ja ursprünglich aus der Malerei. Ich interessiere mich für neue Medien, neue Techniken und man wächst mit der Technik mit."

Licht und Raum aus unterschiedlichen Blickwinkeln

Die Installation "Urknall" von Hans Kotter spielt mit Effekten von beleuchtetem Glas.

Er erzählt kleine Geschichten. Bei der Installation "Urknall" sprengen beleuchtete Glasstäbe einen vorgegebenen Rahmen. Bei seiner Zielscheiben-Installation sind Lichtpfeile über die ganze Wand verteilt. Nur wenige davon stecken in einer kreisrunden Zielscheibe. Die Arbeit heißt "Übung". Nicht nur Hans Kotter stellt hier aus, sondern auch Annett Zinsmeister - seine Partnerin. Auch sie arbeitet mit dem Thema Raum und Licht, aber ganz anders: Sie fotografiert Fassaden und gestaltet mit den Bildern reale oder virtuelle Räume. "Ich lasse mich durch den Stadtraum treiben", erklärt sie. Wenn sie sich dann selbst beobachte, merke sie, wie sie auf ihre Umgebung reagiert. "Wie reagiere ich auf bestimmte Straßenfluchten? Da hat die Erde und die Weite einen Einfluss, aber auch die Fassade, auch wenn uns das gar nicht so bewusst ist."

Beklemmende und irritierende Arbeiten

Und so entstehen manchmal beklemmend, manchmal auch irritierend wirkende Räume oder Lichtkästen. Sie macht gern ortsspezifische Arbeiten. Hier in Celle hat sie Fenster in eine Leuchtkastenwand verwandelt, die je nach Lichteinfall unterschiedlich gefärbt wird.

Beide Künstler ticken ähnlich

Beide Künstler gehen unterschiedlich mit dem Medium Licht um. Privat sind die beiden ein Paar und sie stellen gern gemeinsam aus, denn im Grunde, sagt Hans Kotter, ticken sie oft ganz ähnlich: "Wir geben uns gegenseitig Ratschläge. Wenn ich zur Komposition Fragen habe, dann ist das toll, wenn man da bestätigt wird. Wir haben beide einen guten Blick für die andere Arbeit, aber natürlich unsere eigene Handschrift." Eine Kombination, die im Celler Kunstmuseum noch bis kommenden Februar zu sehen ist.

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