"The Ephemeral Lake": Erste VR-Ausstellung in Hamburger Kunsthalle
Vergängliche Naturphänomene und die Landschaftsbilder Caspar David Friedrichs haben den dänischen Künstler Jakob Kudsk Steensen zur Ausstellung "The Ephemeral Lake" inspiriert. Es ist die erste immersive Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle.
Von überall kommen Geräusche. Sie umhüllen einen förmlich, wenn man den großen Kuppelsaal der Hamburger Kunsthalle betritt. Kein Licht, nur eine riesige Leinwand über einem echten Sandstrand am Boden. Felsformationen wabern über die Wand, manchmal Insekten, Wasser, blauer Himmel.
Immersiv, das bedeutet, dass man sozusagen in die Kunst eintaucht, mit allen Sinnen ein Teil des Kunstwerks wird. "Ich hoffe, dass man erstmal neugierig hier rein geht", betont der Künstler Jakob Knudsk Steensen. "Neugierig auf das Phänomen eines entstehenden und wieder verschwindenden Sees mitten in der Wüste. Und dann aber realisiert: Eigentlich bin ich in einem Gebäude, aber auch gleichzeitig mitten in einer seltsamen Landschaft. Man ist mitten drin und gehört aber doch nicht in die Landschaft hinein. So überschreitet man ständig Grenzen."
Von Caspar David Friedrich inspiriert
Jakob Knudsk Steensen ist von Landschaften und der Natur fasziniert. Er ist ein Wanderer, Beobachter - genau wie es Caspar David Friedrich war. Als Teenager nahm ihn seine Mutter mit nach Hamburg und zeigte ihm das "Eismeer" des berühmten Malers. "Ich fand es toll! Das Bild hat alle Komponenten eines digitalen Spiels oder Science-Fiction Films: Dramatik, wie Felsen aufragende Eisschollen - so etwas findet man in Science-Fiction-Filmen und in der Popkultur."
Vom Kuppelsaal schreitet man im Dunkeln die Treppe zur Rotunde herab. Überall rauscht und plätschert es aus den vielen Lautsprechern - von vorne, hinten und oben, Man muss aufpassen, nicht zu stolpern. In der pechschwarzen Rotunde schimmern zart-rot und gelb beleuchtete Eiszapfen. Sie sind aus Glas und hängen von der Decke herab. Man versinkt in einem mystischen Augenblick, der einen völlig ausfüllt.
"In der Natur sind diese Spitzen ungefähr acht Zentimeter groß, meine Glaszapfen sind zehnmal so groß. Sie sind durchsichtig wie Wasser, sind aber aus Glas, das wiederum aus Sand besteht. Diese Materialität steht für das Wasser des temporären Sees mitten in der Sandwüste. Sie haben nicht nur eine Form, die Struktur ist amorph." Für diese beeindruckende und fesselnde Installation hat Steensen im letzten Jahr einen riesigen temporär entstandenen See im kalifornischem Death Valley, dem heißesten Wüstenort der Welt erforscht.
Ein atemberaubendes, sehr sinnliches Erlebnis
Tausende Fotos der Landschaft sowie der Pflanzen- und Tierwelt hat Steensen mit Hilfe von 3D-Animationen, Sound und Lichteffekten zu diesem Kunstwerk durch die zwei übereinander liegenden Säle der Kunsthalle kombiniert. So werden Besucherinnen und Besucher zu Figuren, die die Landschaft betrachten, darin eintauchen - ganz im Sinne Caspar David Friedrichs. "The Ephemeral Lake" ist ein atemberaubendes, sehr sinnliches Erlebnis!
"The Ephemeral Lake": Erste VR-Ausstellung in Hamburger Kunsthalle
In einem atemberaubenden, sinnlichen Erlebnis lässt die Schau die Besuchenden in riesige Seen und Wüstenlandschaften eintauchen.
- Art:
- Ausstellung
- Datum:
- Ende:
- Ort:
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Hamburger Kunsthalle
Glockengießerwall 5
20095 Hamburg
- Öffnungszeiten:
- Mo geschlossen
Di-So 10 - 18 Uhr
Do 10- 21 Uhr