von Axel Seitz

Neben Rembrandt und Vermeer zählt Frans Hals zu den herausragenden niederländischen Malern des 17. Jahrhunderts. Bekannt wurde er vor allem durch seine Porträts von lachenden Menschen. In der Berliner Gemäldegalerie werden jetzt rund 50 Werke von Frans Hals gezeigt. Die Bilder kommen aus dem Louvre in Paris, dem Rijksmuseum in Amsterdam, der National Galerie in London und anderen Museen - so auch aus dem Staatlichen Museum Schwerin. Ein Ausblick auf die Ausstellung "Frans Hals. Meister des Augenblicks".

6 Bilder

Gemälde von Frans Hals in der Berliner Gemäldegalerie

80 Gemälde, davon 50 von Frans Hals

"Amsterdam und London haben eine rein monografische Ausstellung kuratiert. Wir haben uns dafür entschieden, auch Werke seiner Zeitgenossen zu präsentieren, darunter auch Werke seiner Schüler und Werkstattmitarbeiter", erklärt Dagmar Hirschfelder, die Direktorin der Gemäldegalerie. "Wir haben Werke aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert zusammengestellt, um zu zeigen, was für ein Einfluss Hals und seine Kunst auf die Moderne hatte."

In der umfangreichen Schau werden insgesamt 80 Gemälde gezeigt, rund 50 davon stammen von Frans Hals. Vor der Berliner Ausstellung wurde der Niederländer bereits in London und Amsterdam gewürdigt - allerdings, so Kurator Erik Eising, gebe es in der deutschen Hauptstadt viel Neues zu sehen: "Das Lachen galt schon in der Kunsttheorie der damaligen Zeit als eine der schwierigsten Aufgaben, weil es schnell entgleisen kann, sodass man mal eben eine Grimasse gemalt hat. Aber Frans Hals hat lachende Figuren brillant dargestellt: In seinem sehr freien Pinselstrich wirkt es so, als würden wir die Figuren in der Bewegung sehen, und so erscheint das Lachen ganz natürlich."

Die lachenden Kinder aus Schwerin

Direkt zu Beginn der Ausstellung wird an einzelnen Werken Frans Hals als Innovator vorgestellt. Vieles habe er neu in die Kunst eingeführt, erklärt Direktorin Hirschfelder, auch die "lachenden Kinder sind etwas, das vor ihm kein anderer Maler gemacht hat".

"Der lachende Knabe mit Weinglas" und "Der lachende Knabe mit Flöte" sind die zwei Schweriner Leihgaben in Berlin.

Diese lachenden Kinder stammen aus dem Staatlichen Museum Schwerin: "Der lachende Knabe mit Weinglas" und "Der lachende Knabe mit Flöte". Für Katja Kleinert, auch sie hat die Ausstellung kuratiert, sind die beide Schweriner Gemälde besonders: "Eine Tronie ist etwas ganz spezifisch Niederländiches. Übersetzt heißt das 'Gesichtsstudien' und bezeichnet Bilder, die hauptsächlich einen Kopf oder ein kleines Bruststück zeigen und so eine Person in den Fokus stellen - aber keine Porträts sind. Das wird häufig verwechselt", so Kleinert.

Wer die Ausstellung "Frans Hals. Meister des Augenblicks" in der Berliner Gemäldegalerie betritt, sieht zuerst das Bild "Der fröhliche Trinker" und gleich dahinter hängen die beiden Schweriner Knaben. "Wir sind überglücklich, diese Bilder in der Gemäldegalerie zeigen zu können. Denn es gibt nicht so viele Tronies in einer solchen Qualität", erklärt Kuratorin Kleinert. Dabei sei das Konzept einer jeden Ausstellung gut überlegt und alle präsentierten Werke "ganz genau gesetzte Puzzlestücke".

Zwei Gemälde aus Schwerin, neben so vielen Gemälden von Frans Hals aus aller Welt, wie sie bislang in Deutschland noch nicht zu sehen waren: Die Ausstellung "Frans Hals. Meister des Augenblicks" ist in der Berliner Gemäldegalerie bis zum 3. November zu sehen.

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