In einer Vitrine liegen ein Schießkugelschreiber und andere Geräte. © Screenshot
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AUDIO: Ausstellung "Top Secret" zeigt die Spielzeuge der Geheimdienste (3 Min)

Ausstellung "Top Secret" zeigt die Spielzeuge der Geheimdienste

Stand: 12.11.2024 06:00 Uhr

Doppelte Schuhsohlen, Schießkugelschreiber und eine Kloschüssel, die präsidiale Fäkalien sammelt: Die Ausstellung "Top Secret" im Hamburger Auswanderermuseum Ballinstadt zeigt, wie nah die Geheimdienst-Realität an Spionage-Filmen ist.

von Kerry Rügemer

Grüne Laserstrahlen bewegen sich langsam in einem dunklen Tunnel voller Nebel. In wenigen Minuten sollen Nachwuchsagenten sich hier an den Strahlen vorbei robben. Wenn man einem Strahl in die Quere kommt, dann erschallt ein Warnsignal. 

"Top Secret": Mitmachausstellung zum Rätseln und Ausprobieren 

Ein Junge rutscht auf Knien durch einen dunklen Gang, in dem grüne Laserstrahlen aus den Wänden leuchten. © BallinStadt
Die Uhr tickt: Wird es dieser Besucher schaffen, sich durch den Raum zu bewegen, ohne Alarm auszulösen?

"Diese Ausstellung ist eine richtige Mitmachausstellung", sagt Torben Knye vom Auswanderermuseum BallinStadt. "Man muss Dinge ausprobieren, mit Spiegeln um Ecken gucken und Knöpfe drücken."

In den Vitrinen sieht man doppelte Schuhsohlen oder eine Uhr, aus der man ein scharfes Messer herausfahren lassen kann. Minikameras sind in einer Garderobe und ein Elektroschocker in einem Regenschirm versteckt. Das alles erinnert an James Bond und die Q-Abteilung, in der in den Filmen das Agentenwerkzeug entwickelt wird.

Vom Film zur Realität: KGB entwickelt Schießkugelschreiber

"Es gab im Kalten Krieg beim russischen KGB tatsächlich eine Abteilung, die diese Dinge aus den Filmen nachgebaut hat", erklärt Knye. "Die haben sich gesagt: Mensch, könnten wir das nicht nutzen? So kam es dazu, dass diese Waffen in Kugelschreibern tatsächlich von Agenten eingesetzt wurden!"

Besonders fällt eine alte Kloschüssel ins Auge. Unterhalb des Fußbodens, auf dem sie steht, sieht man das Abflussrohr, das in einen Nachttopf statt in die Kanalisation mündet. "In den 60er-Jahren ist der russische Präsident Chruschtschow zu einem Gipfel nach Kopenhagen gekommen", erzählt Knye. "Der amerikanische Geheimdienst hat in seinem Hotelzimmer eine Abfangvorrichtung im Klo installiert, um seine Fäkalien aufzusammeln. Die wollten untersuchen, ob er irgendwelche schwerwiegenden Krankheiten hatte. Es gab Gerüchte, dass er wohl krank ist und demnächst abdanken würde." Der amerikanische Präsident sei daher immer mit seiner eigenen Toilette unterwegs.

Spannend und unterhaltsam 

Weitere Objekte in der Schau sind Messer in Lippenstiften - für weibliche Agenten - und eine verwanzte, typisch deutsche Kuckucksuhr. "Top Secret" ist wirklich sehr spannend und unterhaltsam. Wer sich richtig auf diese Ausstellung einlässt und miträtselt, ist gut und gerne ein bis zwei Stunden in Agenten-Manier unterwegs.

Ausstellung "Top Secret" zeigt die Spielzeuge der Geheimdienste

Was hat eine Kloschüssel mit Spionage zu tun? In einer Sonderausstellung im Hamburger Auswanderermuseum erfährt man es.

Art:
Ausstellung
Datum:
Ende:
Ort:
Auwanderermuseum Ballinstadt Hamburg
Veddeler Bogen 2
20539 Hamburg
Öffnungszeiten:
Montag: geschlossen
Dienstag bis Sonntag: 10 bis 16:30 Uhr
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Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Kulturjournal | 11.11.2024 | 19:00 Uhr

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