Osnabrück-Krimi-Trilogie von Jan Decker
In der Osnabrück-Krimi-Trilogie mit dem Ermittlertrio Wittkowski, Spockhövel, Busse nimmt sich der Autor Jan Decker Sujets vor, die für die niedersächsische Stadt typisch sind.
Im ersten Fall greift er die Geschichte der portugiesischen Gastarbeiter auf, im zweiten die Entstehung und Entwicklung der starken serbischen Gemeinde in Osnabrück, im dritten Fall geht es um die britischen Soldaten, die im Kalten Krieg in Norddeutschland stationiert waren. Der preisgekrönte Autor und Dramatiker Jan Decker, 1977 geboren, wohnt seit 2013 in Osnabrück, die Stadt spielt in mehreren seiner Radioarbeiten eine Rolle. In seinem Feature "Erich Loest die Probleme" (Deutschlandradio Kultur 2015) untersuchte er zum Beispiel, wie der bekennende Sachse Erich Loest in der Friedensstadt Osnabrück zurechtkam, seinem ersten Wohnsitz nach der Ausreise aus der DDR und zwischen 1981 und 1987 seine "fast zweite Heimat".
Fado Fatal
Der erste Fall der Osnabrück--Krimi-Trilogie. Der Mord an der jungen attraktiven Mafalda Ribeiro führt die Polizei bei ihren Ermittlungen in den Kreis des portugiesischen Kulturvereins „Saudade“. Die Ermittler stoßen auf einen heftigen Generationenkonflikt in der portugiesischen Gemeinde: Die jüngeren Mitglieder sind unzufrieden mit dem Traditionsbewusstsein der Älteren, die sich wiederum durch die Reformpläne der Jüngeren bedroht fühlen. Ist die junge Frau zwischen die Fronten geraten?
Kalte Sophie
Der zweite Fall der Osnabrück-Krimi-Trilogie: Alarm im Osnabrücker Hafen, seit bei einem Schrottsammler die Strahlenkrankheit diagnostiziert wurde. Dann werden die verstrahlten Leichen zweier Zöllner in einem reich verzierten Sarg gefunden, der eigentlich mit den sterblichen Überresten eines serbischen Komponisten nach Belgrad gehen sollte. Es sieht so aus, als hätten sich im Hafen einige zwielichtige Typen zu einem ganz besonderen "Entsorgungsverbund" zusammengetan, mit dem Ziel, atomare Brennstäbe gewinnbringend an Schurkenstaaten weiter zu verticken.
Brexit Blues
Der dritte und letzte Teil der Osnabrück-Trilogie führt zurück in die Zeit des Kalten Kriegs. Osnabrück beherbergte eine der größten britischen Garnisonen weltweit. 1980 kam es zu einem Mordanschlag auf einen britischen Offizier, den dieser knapp überlebte. Ein Bekennerschreiben der IRA folgte, die Täter konnten jedoch nie ermittelt werden. Im Hörspiel ist der Sohn des britischen Offiziers in einen aktuellen Mordfall verwickelt. Und es könnte sich darum handeln, dass ein militanter Ableger der IRA noch eine alte Rechnung zu begleichen hat.