"Die Erschöpften" – neue Hörspielserie mit Tom Schilling
Deutschland im Jahr 2026: Das neue Urlaubsgewährungsgesetz verlangt ein ärztliches Attest von jedem Urlaubswilligen. Denn ein Großteil der Deutschen ist zu erschöpft, um sich wirklich zu erholen. Oliver Sturm schickt in der Hörspielserie "Die Erschöpften“ ein Starensemble – allen voran Tom Schilling - ins Sanatorium.
Sie finden alle 10 Folgen der neuen Hörspielserie "Die Erschöpften" ab dem 28. April 2025 in der ARD Audiothek.
Noch nie haben die Deutschen so viel in Urlaubsreisen investiert, die CO2-Emmissionen im Tourismus steigen doppelt so schnell wie in anderen Bereichen. Gleichzeitig war unser Land nie so gestresst, gereizt und erschöpft. Eine Nation befindet sich im kollektiven Burnout. Wie geht das zusammen? Eine ordnungspolitische Lösung muss her: Schluss mit Junk-Food-Reisen, Travelhacks und Selfie-Flut. Wahre Erholung wird zur Bürgerpflicht – und das bitte in Einklang mit dem 1,5 Grad-Ziel!
Kampf gegen eine Pandemie der Erschöpfung
Oliver Sturms Hörspielserie "Die Erschöpften" denkt diese grünlich eingefärbte Dystopie vor und schildert eine in die nahe Zukunft verlegte Wendung unseres Gesundheitssystems: Erschöpfungszustände haben noch stärker zugenommen, sodass ein größerer Teil der Bevölkerung zwar akut urlaubsreif, aber gar nicht mehr "urlaubsfähig" ist, sprich: zu erschöpft, um sich im Urlaub erholen zu können. Das Gesundheitsministerium hat deshalb per Gesetz eine medizinische Prüfung aller Urlaubsanträge vorgeschrieben. Den Arbeitnehmer:innen muss vor Antritt des Urlaubs auch ihre Urlaubsfähigkeit ärztlich bescheinigt werden. Wird keine Urlaubsfähigkeit attestiert, werden die Betroffenen anstelle von Urlaub in eine sogenannte "Pre-Holiday-Klinik" geschickt und dort mit verschiedenen kurähnlichen Maßnahmen wieder urlaubsfähig gemacht.
Zeitgeistige Satire zum 150. Geburtstag von Thomas Mann
Unter Ihnen: Sven Schmitz. Anhand seiner Therapie erzählt diese seismographische Gesellschaftssatire wie eng unsere Konzepte von Arbeit und Urlaub, Achtsamkeit und Selbstoptimierung miteinander verwoben sind. Ähnlichkeiten zur kultigen "Zauberberg"-Welt Thomas Manns sind beabsichtigt. 100 Jahre nach Erscheinen dieses Jahrhundertromans und pünktlich zum 150. Geburtstag von Thomas Mann transplantiert Oliver Sturm die "Zauberberg"-Motive und untersucht die "große Gereiztheit" in unserer Zeit. Dazu schickt er ein großartiges Ensemble, allen voran Tom Schilling als moderner Hans Castorp, ins Sanatorium inmitten alpiner Landschaften. Ganz wie in der HBO-Serie "The White Lotus" ist hier nichts wie es scheint: Alles unterliegt einem Transformationsprozess. Hinter jeder Maske, Rollenzuschreibung und Weltanschauung wartet eine Metamorphose.
Autor und Regisseur: Oliver Sturm
Oliver Sturm, geboren 1959, promovierte in Literaturwissenschaft, arbeitete zunächst als Lektor und Journalist und inszenierte Off-Opern in Berlin. Nachdem er am SWF Dramaturg der Hörspielserie "Der Herr der Ringe" war, arbeitete er als Dozent für Literatur- und Theaterwissenschaft an der Universität Hannover und der Humboldt Universität Berlin. Anschließend war er Ballettdramaturg an der Deutschen Oper am Rhein und der Deutschen Oper Berlin. 1994 veröffentlichte Oliver Sturm "Der letzte Satz der letzten Seite ein letztes Mal", eine Studie über das Spätwerk Samuel Becketts. 1996 übersetzte er Lewis Carrolls "The Hunting of the Snark: Die Jagd nach dem Schnatz". Seit 1996 arbeitet er als freier Regisseur, insbesondere bei zahlreichen und vielfach preisgekrönten Hörspielproduktionen der ARD, u.a. bei "Jeff Koons" von Rainald Goetz (NDR 1999), der Hörspielserie "Crazy Times" von C.D. Payne (SWR 2000), "Immer dein, tuissimus – Ein Kapitel aus Dream" von Samuel Beckett (HR 2006), "Die Umsiedler" von Anna Pein nach einem Roman von Arno Schmidt (NDR/WDR 2017) oder zuletzt "Der große Gatsby" nach F. Scott Fitzgerald (NDR 2023). Oliver Sturm lebt in Berlin.
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