von Alexander Soyez, SR

Irgendwo in irgendeiner Zukunft macht sich Robert Pattinson als Mickey 1 auf die Reise zu einem Lichtjahre von der Erde entfernten, ziemlich unwirtlichen Planeten. Sein Job: Er ist ein Expendable, eine Art Wegwerfarbeiter: Sein Körper wird einfach immer wieder neu ausgedruckt, falls irgendetwas tödlich schiefläuft.

Klon Mickey 17(Robert Pattinson) will nicht sterben

Wenn das Sterben nicht das Ende ist, stirbt es sich leichter und eben nicht nur einmal. Da geht Mickey beim Außeneinsatz am Raumschiff drauf und gleich mehrfach als Versuchskaninchen nach der Ankunft auf dem neuen Planeten mit unbekannten Viren.

Jeder Mickey ist dabei ein klein wenig anders. Das wird aber erst im letzten Drittel des Films so richtig klar, als nicht mehr nur ein Mickey unterwegs ist, sondern zwei gleichzeitig, weil Nummer 17 doch nicht gestorben ist und Nummer 18 trotzdem schon ausgedruckt wurde.

Mickey muss sich aber nicht nur mit sich selbst und dem Sterben herumschlagen, sondern auch noch mit dem von Mark Ruffalo als albernes Trump-Abziehbild gespielten Anführer der Planeten-Neubesiedlungsmission. So müssen sich die beiden Mickeys zusammentun, um ihr Leben und auch das Leben der wurmartigen Ureinwohner auf diesem neuen Planeten zu retten.

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Eigenwillige Mischung aus Sci-Fi, Abenteuer und Sozialsatire

Bong Joon Ho (links) und Robert Pattinson haben die Europapremiere des Filmes bei der Berlinale 2025 gefeiert.

Dass Bong Joon Hos heiß erwarteter "Parasite"-Nachfolger hat länger als gedacht auf sich warten lassen. Letztes Jahr sollte der Film eigentlich in die Kinos kommen, wurde aber mehrfach verschoben. Das lag wahrscheinlich auch daran, dass das produzierende Hollywood-Studio doch nicht die simple Actionkomödie bekommen hat, auf die man gehofft hat.

Tatsächlich ist es nicht so einfach, "Mickey 17" so richtig einzuordnen, und man hat mehr Spaß dabei, wenn man es gar nicht erst versucht.

Bong Joon Ho macht hier definitiv zu viel und verirrt sich dabei auch ein bisschen in dieser eigenwilligen, sprunghaften Mischung aus Science-Fiction, Abenteuer, Sozialsatire und sogar Liebesgeschichte. Auch wenn das nicht perfekt aufgeht, ist es trotzdem ein spannender, sehenswerter Versuch. Zusammengehalten vom toll aufspielenden Robert Pattinson vereint "Mickey 17" eigenwillig albern satirische Momente, existenzielle Gedanken aus dem Off und eine launige Science-Fiction-Sause, die sich selbst nie zu ernst nimmt.

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