Szene aus "Linoleum - Das All und all das" © Camino Filmverleih
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AUDIO: Filmtipp: "Linoleum - Das All und all das" (4 Min)

"Linoleum - Das All und all das": Schräges Sci-Fi-Mystery-Drama

Stand: 14.02.2024 06:00 Uhr

Ernste Themen wie Demenz oder Midlife-Crisis werden mittlerweile auch gern mit einem gewissen Humor im Kino betrachtet. "Linoleum - Das All und all das" verpackt diese Themen in Form eines schrägen Science-Fiction-Mystery-Dramas.

von Bettina Peulecke

Wenn ein uralter russischer Satellit aus dem All plötzlich in einen idyllischen Vorort-Vorgarten fällt oder ein knallroter Rennwagen aus heiterem Himmel knapp neben dem Briefkasten auf dem Boden aufprallt und dass mehr oder weniger als normal hingenommen wird, dann befinden wir uns im fantastischen Universum von Cameron. Ein Mann mittleren Alters, Wissenschaftler von Beruf:

"Mein Dad sagte immer, es gibt zwei Arten von Menschen auf der Welt: Astronomen und Astronauten. Manche gucken auf die Sterne, manche schwimmen darin." Filmszene

Eigentlich wollte Cameron auch zu denen gehören, die im All schwimmen. Stattdessen ist er Astronom geworden, ohne akademische Auszeichnungen oder Forschungsprojekte, mit einer Wissenschafts-Fernsehshow für Kinder, die im Nachtprogramm eines kleinen Senders versendet wird.

Mysteriöse Ereignisse - alles nur Zufall?

Cameron ist in keinem guten Zustand. Seine Frau, die ihm einst in der Show assistierte, will sich scheiden lassen. Und wegen zu geringer Einschaltquoten soll er in seiner Sendung außerdem von dem ehemaligen Astronauten Kent Armstrong ersetzt werden. Zu allem Überfluss zieht dieser Kent mit seinem Teenager-Sohn auch noch ins Haus gegenüber. Dieser Sohn allerdings ist Cameron sympathisch. Und als ein uralter russischer Satellit abstürzt und in Camerons Garten landet, bringt das wieder einen gewissen Schwung in Camerons Leben. Vielleicht können die Trümmer ja zur Verwirklichung des einstigen Traumes beitragen, und Cameron kann doch noch mit einer Rakete ins All fliegen?

Bei all den unfassbaren Ereignissen um ihn herum, hat Cameron eigentlich die Nase voll von den Vernunftentscheidungen in seinem Leben. Er fragt aber dennoch - sicherheitshalber - bei einem Arzt nach:

"Glauben Sie, dass das alles nur Zufall ist, dass das alles jetzt passiert?"
"Sie sind Wissenschaftler. Was könnte es sonst sein?" Filmszene

Was steckt hinter Camerons Visionen?

Traum oder Wirklichkeit? Erinnerungen oder Zukunftsvisionen? Am Ende, so viel sei verraten, gibt es dann doch noch eine Erklärung für alles, aber die ist dann schon fast wieder uninteressant.

Der Film schafft es auf sehr eigensinnige, charmante Weise, die irrwitzigen, individuellen Wahrnehmungen und Vorstellungen von Cameron so alltäglich darzustellen wie die Abendbrotroutine. Gleichzeitig ist "Linoleum - Das All und all das" eine Familiengeschichte, Bestandsaufnahme verschiedener Lebensphasen und ein versponnenes Spiel um die Gültigkeit von Gefühlen und Wissenschaft.

Linoleum - Das All und all das

Genre:
Science-Fiction | Komödie | Drama
Produktionsjahr:
2022
Produktionsland:
USA
Zusatzinfo:
Mit Jim Gaffigan, Rhea Seehorn, Gabriel Rush u.a.
Regie:
Colin West
Länge:
102 Minuten
FSK:
ab 12 Jahre
Kinostart:
15. Februar 2024

Dieses Thema im Programm:

NDR Info | Kultur | 14.02.2024 | 07:55 Uhr

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