Filmkunstfest in Schwerin - Volker Schlöndorff ist Ehrengast
Das 33. Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern ist am Dienstag in Schwerin gestartet. Als Höhepunkt soll Regisseur Volker Schlöndorff mit dem "Goldenen Ochsen" für sein Lebenswerk geehrt werden. Ein Ausblick.
Traditionell werden zehn Spielfilme, darunter fünf Deutschlandpremieren, aus Österreich, der Schweiz sowie Deutschland im Hauptwettbewerb gezeigt. Nach mehreren Jahren Pause kann Festivalleiter Volker Kufahl auch wieder den in Schwerin aufgewachsenen Andreas Dresen begrüßen. Der Regisseur ist mit seinem neuesten Film "In Liebe, Eure Hilde" vertreten. "In der Tat war es gar nicht so einfach, den Film zu bekommen, weil der Verleih zunächst sagte: Wir starten den erst im Herbst, es ist vielleicht für eine Aufführung in Schwerin noch zu früh", so Kufahl. "Aber ich glaube, es hat sehr geholfen, dass Andreas Dresen ein persönliches Interesse hat, mit seinem Film nach Schwerin zu kommen."
Ob Dresens Film über Hilde Coppi, eine Widerstandskämpferin im Nationalsozialismus, den begehrten Fliegenden Ochsen oder den NDR-Regiepreis bekommt, darüber entscheiden in dieser Woche unter anderen die Schauspieler Anne Ratte-Polle und Milan Peschel. Beide gehören der Jury an.
Doku "Dann gehste eben nach Parchim": Theaterprovinz? Keinesfalls!
Um den Preis für den besten Dokumentarfilm bewirbt sich der Mecklenburger Regisseur Dieter Schumann mit seinem Film "Dann gehste eben nach Parchim", in dem er den Start zweier junger Schauspiel-Absolventinnen aus Hamburg ins Berufsleben zeigt. "Jeder will ja auf die große Bühne - und nicht nach Mecklenburg", sagt Schumann. "Und als ich dann Gesa Penthin und Arikia Orban kennenlernte, hatte ich genau diese Erwartungshaltung: Na, nun wollen wir mal gucken. Jetzt betretet ihr die Bretter, die die Welt bedeuten. Wo? In Mecklenburg, und dann auch noch in Parchim!" Dass Parchim keinesfalls mehr Theaterprovinz ist, das zeigt "Dann gehste eben nach Parchim" auf wunderbar sympathische Weise.
Der Norddeutsche Rundfunk präsentiert in der Reihe "NDR Spezial" dieses Mal drei Produktionen, darunter die Dokumentation "Passee". In diesem mecklenburgischen Dorf war die vergangenen gut drei Jahrzehnte Adolf Wittek Bürgermeister. Die Produktion aus dem NDR-Landesfunkhaus Mecklenburg-Vorpommern beleuchtet wirtschaftliche und politische Umbrüche in der kleinen Gemeinde Passee seit 1990.
"Die Herrlichkeit des Lebens": Franz Kafka im Ostseebad Müritz
Knapp sieben Jahrzehnte zuvor, 1923, verbrachte der Schriftsteller Franz Kafka den Sommer im damaligen Ostseebad Müritz und lernte seine letzte Liebe kennen.
"Darf ich fragen, wie sie heißen?"
"Dora, Dora Diamant."
"Das ist ein sehr schöner Name. Ich werde ihn mitnehmen."
"Reisen Sie schon ab?"
"Nein, mitnehmen ins Hotel, meine ich."
"Und was wird dann aus mir? So ganz ohne Namen."
"Na, heute Abend brauchen sie ihn gar nicht und morgen kriegen sie wieder zurück."
Dialog in "Die Herrlichkeit des Lebens"
Festivalleiter: Steigende Kosten sind ein Problem
Der Spielfilm "Die Herrlichkeit des Lebens" ist in der Reihe "Gedreht in MV" zu sehen. Insgesamt präsentiert das 33. Filmkunstfest bis zum kommenden Sonntag 116 Filme. Für Festivalleiter Kufahl und seine Mitstreiter war in diesem Jahr die Vorbereitung eine noch größere Herausforderung: "Leider ist es so, dass in den letzten Jahren die Kosten für die Organisation dieses Festivals einfach gestiegen sind, aufgrund von Inflation, aber auch Lohnsteigerungen oder Übernachtungskosten. Aber das passiert bei gleichbleibender Förderung durch das Land und die Stadt. Das bedeutet für uns, dass wir zunehmend größere Deckungslücken zu meistern haben. Ich denke, dass es an der Zeit ist, dass die Landesregierung hier nachsteuert."
Höhepunkt des 33. Filmkunstfestes ist die Preisverleihung am Sonnabend. Dann wird auch dem Regisseur Volker Schlöndorff der Ehrenpreis, der Goldene Ochse, verliehen. Die Laudatio hält der Schauspieler David Bennent im Mecklenburgischen Staatstheater.
Filmkunstfest in Schwerin - Volker Schlöndorff ist Ehrengast
Für seine Verdienste um den deutschen Film wird der Regisseur bei der 33. Ausgabe des Filmfestivals mit dem "Goldenen Ochsen" geehrt.
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