Filmkunstfest MV mit Andreas Dresen und Volker Schlöndorff
Das 33. Filmkunstfest MV hat sein Programm vorgestellt. Die preisgekrönten Filmemacher Volker Schlöndorff und Andreas Dresen kommen nach Schwerin. Axel Seitz mit einem kleinen Überblick.
Zwischen den Filmfestivals in Berlin und Cannes liegt Schwerin - wenn es um Filme geht. Es ist gute Tradition seit mehr als drei Jahrzehnten, dass sich nach der Berlinale und vor den Filmfestspielen von Cannes Filmemacher in Mecklenburg treffen.
Andreas Dresen zu Gast beim Filmkunstfest MV
Zwar steht das Filmkunstfest nicht mit den großen Festivals auf einer Stufe, aber in diesem Jahr kommen nach Schwerin zumindest zwei Regisseure, die bei den großen Festivals schon Preise gewonnen haben: Volker Schlöndorff und Andreas Dresen. Heute wurde das Programm des 33. Filmkunstfestes präsentiert.
Wer in der DDR kein Engagement an den großen Theaterbühne bekam, der ging dann als Hochschulabsolvent eben nach Parchim - in die Provinz. Diesen Spruch hat sich der Mecklenburger Dokumentarfilmer Dieter Schumann zum Anlass genommen, zwei junge Schauspielerinnen mit der Kamera zu begleiten.
"Dann gehste eben nach Parchim" erlebt im Dokumentarfilmwettbewerb seine Uraufführung. Insgesamt werden auf dem diesjährigen Filmkunstfest rund 30 Uraufführungen und Deutschlandpremieren präsentiert.
In der Reihe "NDR Spezial" zeigt das NDR Landesfunkhaus Mecklenburg-Vorpommern die Dokumentation "Passee". Der Film beleuchtet politische und wirtschaftliche Interessen im Dorf Passee in Nordwestmecklenburg seit der Deutschen Einheit.
Pendant zu "Nord bei Nordwest": "Nord bei Nord Ost"
Erstmals gezeigt wird auch der Krimi "Nord bei Nord Ost: Westend". Im fiktiven Westend an der Mecklenburgischen Seenplatte versucht eine Kommissarin mit ihren beiden Kollegen den Mord an einem Journalisten aufzudecken. Dieser Film ist der Auftakt einer neuen Reihe in der ARD (voraussichtlich am 30. Dezember im Ersten) als Pendant zur bereits bestehenden Reihe "Nord bei Nordwest".
Kinderdarsteller des DEFA-Kinderfilms "Kaule" in Schwerin
Ebenfalls in Mecklenburg, allerdings in den 60er-Jahren in der DDR, spielt der DEFA-Kinderfilm "Kaule", der nun digitalisiert wurde und mit den beiden Kinderdarstellern von damals jetzt wieder in Schwerin zu sehen ist. Der Neustrelitzer Hartmut Schwertfeger als Kaule und die gebürtige Neubrandenburgerin Karin Geister als Karola kommen Anfang Mai zum Filmkunstfest.
Genau wie der Regisseur Andreas Dresen. Mit seinen Filmen "Raus aus der Haut", "Nachgestalten" sowie "Halbe Treppe" gewann er hier bereits Preise, nun präsentiert der in Schwerin aufgewachsene Andreas Dresen seinen neuesten Film "In Liebe, eure Hilde". Der Film über die NS-Widerstandskämpferin Hilde Coppi ist einer von zehn Spielfilmen, darunter fünf Deutschlandpremieren, aus Deutschland, Österreich und der Schweiz im Wettbewerb um den Hauptpreis, den Fliegenden Ochsen.
Ehrenpreis "Goldener Ochse" für Regisseur Volker Schlöndorff
Den Ehrenpreis - den Goldenen Ochsen - erhält dieses Jahr der Regisseur Volker Schlöndorff, der vor wenigen Tagen im April eine Laudatio in Bremen für den US-Kollegen und Freund John Malkovich gehalten hat. In der Hommage für den inzwischen 85-Jährigen werden unter anderem "Die verlorene Ehre der Katharina Blum", "Homo Faber" und natürlich "Die Blechtrommel" in Schwerin zu sehen sein.
Gastland des 33. Filmkunstfestes, das erneut vom Norddeutschen Rundfunk unterstützt wird, ist in diesem Jahr Spanien mit insgesamt 16 Kurz- und Spielfilmen.