Zeichen gegen Rechtsruck: Kino zeigt "Schindlers Liste" kostenlos
Die Betreiber des Osnabrücker Kinos “Hall of Fame” wollen Steven Spielbergs Film "Schindlers Liste" von Anfang Januar bis Anfang April Schulklassen kostenlos vorführen. Bis zum 29. November können sich Schulen dafür anmelden.
Das Kino in Osnabrück will den Film an mehreren Vormittagen zeigen, ohne Eintritt dafür zu verlangen. Die Aktion soll nach Ende der Weihnachtsferien starten und bis zu den Osterferien laufen.
Die Betreiber des Kinos wollen mit der Aktion ein Zeichen gegen den politischen Rechtsruck in Deutschland setzen. "Dieser Film ist aktueller denn je", so Anja Thies vom "Hall of Fame". "Die Welt brodelt - und da passt dieser Film natürlich rein. Er zeigt ganz klar, dass jeder einzelne etwas tun kann. Man kann sich nicht einfach zurücklehnen und sagen: Ich warte mal ab, was passiert. Weil dann ist es zu spät."
Der Spielfilm erzählt die Geschichte des Unternehmers Oskar Schindler, der mehr als 1.000 Menschen jüdischen Glaubens vor dem Holocaust gerettet hat. "Oskar Schindler hat ganz klar gezeigt, dass man als Einzelner etwas bewirken kann, indem er vielen Menschen das Leben gerettet hat", so Thies. "Jeder muss sich an die eigene Nase fassen."
Thies: "Geschichte kann sich wiederholen"
Auf den aktuellen Erfolg der AfD gerade bei jungen Leuten angesprochen sagt Thies, dass sich die Partei gerade auf diejenigen konzentriere, die sie "noch beeinflussen kann". Mit den Vorführungen von "Schindlers Liste" will Thies dem etwas entgegen setzen. "Man muss diesen jungen Menschen zeigen, was passieren kann, wenn man nichts tut oder wenn man sich gängeln lässt."
Für Anja Thies ist klar: Die Geschichte kann sich wiederholen. "Wenn jeder denkt, mich wird’s nicht treffen und wir uns alle zurücklehnen, dann funktioniert das nicht. Dann kann diese Welle überschwappen."