"The Wolf of Wall Street": Martin Scorseses Film über Gier bei Arte
Mit Leonardo DiCaprio hat Meisterregisseur Martin Scorsese oft zusammengearbeitet. Vorläufige Krönung dieser Allianz war 2014 seine Broker-Satire "The Wolf of Wall Street". Sie war zu auf Arte.
DiCaprio erhielt für seine Leistung als skrupelloser Finanzbroker 2015 den Golden Globe und war auch für den Oscar als bester Hauptdarsteller nominiert.
Geschichte nach realem Hintergrund
Jordan Belfort ist jung, ambitioniert und besitzt das nötige Talent, um es an der Wall Street nach ganz oben zu schaffen. Auch wenn er an seinem ersten Tag von seinem Vorgesetzten beim Mittagessen noch mitleidig belächelt wird.
Mit 26 Jahren rühmt sich Jordan, er habe 49 Millionen im letzten Jahr verdient. Das sei allerdings irgendwie blöd, denn nur drei mehr wären nötig gewesen, und er hätte es auf eine pro Woche gebracht.
Den skrupellosen Broker Jordan Belfort gab es wirklich. Er hat eine Gefängnisstrafe abgesessen und ein Buch geschrieben. Das ist die Basis für Martin Scorseses Film, der genauso überdreht daherkommt, wie sein Protagonist. Maßlose Gier, immer mehr Sex, Drogen und Menschen verachtender Zynismus, das ist die Welt des Wolfs von der Wall Street.
Zwiespältige Reaktionen
In Amerika spaltete der Film sein Publikum: Groteske Gesellschaftskritik oder schamlose Huldigung eines Lebensstils? So oder so ist der Film mit seinen drei Stunden gut eine zu lang. Martin Scorsese erzeugt die zwiespältige Sympathie für seine Hauptfigur dadurch, dass er den Film konsequent und oft ironisch aus der Perspektive von Jordan Belfort erzählt.
Leonardo DiCaprio steht voll hinter der Figur, die er entfesselt wie selten spielt. Das ist brillant und mutig. Mit dieser Rolle wird Gier in Zukunft ein Gesicht haben. Was Michael Douglas als Gordon Gekko in "Wall Street" in den 80ern war, wird DiCaprio für künftige Kino-Generationen versinnbildlichen: ein räudiges Alphatier im Dschungel der Finanzwelt.
Martin Scorsese erhält Goldenen Ehrenbären 2024 bei der Berlinale
US-Regisseur Martin Scorsese wird im Februar bei der Berlinale den Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk entgegennehmen. Ihm zu Ehren zeigt Arte "The Wolf of Wall Street" - und eine einstündige Dokumentation: "Martin Scorsese - von Little Italy nach Hollywood" von Yal Sadat.
Außerdem zeigt Arte eine kurze Dokumentation über Martin Scorseses Kurzfilme: