"Polizeiruf"-Kommissar und Stasi-Spion: Lutz Riemann ist tot
Der Schauspieler Lutz Riemann ist tot. Das bestätigte der Eulenspiegel-Verlag dem NDR. In den 80er-Jahren spielte er im "Polizeiruf 110" Oberleutnant Lutz Zimmermann.
Lutz Riemann wurde vor allem durch die DDR-Fernsehserie "Polizeiruf 110" bekannt. Zwischen 1983 und 1991 war er insgesamt 25 Mal als Oberleutnant Lutz Zimmermann in der Krimi-Serie zu sehen. Nach der Deutschen Einheit arbeitete Lutz Reimann viele Jahre als Journalist beim Norddeutschen Rundfunk - vor allem für das "Nordmagazin". Im Eulenspiegel-Verlag erschien 2001 das Buch "Der Fall Beluga", in dem Lutz Riemann gemeinsam mit Michael Schmidt das Schiffsunglück auf der Ostsee 1999 aufarbeitete.
Riemann war inoffizieller Mitarbeiter der Stasi
2013 wurde dann bekannt, dass Lutz Riemann zu DDR-Zeiten Inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit (Stasi) war. Er begründete diese Tätigkeit später mit seiner kommunistischen Weltanschauung. Unter dem Decknamen Richard König spionierte er ab 1966 Freunde und Kollegen aus, machte auch in der Stasi Karriere und wurde ab 1984 im "nicht-sozialistischen Ausland" eingesetzt. 2013 stand Riemann unter Verdacht, auch den früheren Kanzlerkandidaten der SPD, Peer Steinbrück, bespitzelt zu haben. Riemanns Ehefrau ist eine Cousine des Politikers.
Lutz Riemann wurde 1940 in Stettin geboren und wuchs in Lubmin bei Greifswald auf. Wie der Eulenspiegel-Verlag dem NDR mitteilte, starb er am 23. Oktober in Greifswald.