Schauspieler Fritz Wepper im Alter von 82 Jahren gestorben
Der Schauspieler Fritz Wepper ist tot. Er starb nach Angaben seiner Ehefrau Susanne Kellermann am Montag in einem Hospiz in Bayern. Zuerst hatte die "Bild"-Zeitung berichtet. Wepper spielte in Serien wie "Derrick" oder "Um Himmels Willen".
Er wollte gerne noch als letzte Rolle den Methusalem spielen - doch dazu ist es nicht mehr gekommen: Fritz Wepper kämpfte seit Jahren gegen immer neue gesundheitliche Rückschläge. Kein halbes Jahr nach seinem jüngeren Bruder Elmar ist er nun gestorben.
Wepper kam am 17. August 1941 als der ältere der beiden Schauspielerbrüder Fritz und Elmar in München zur Welt. Der Vater starb im Zweiten Weltkrieg. Die Mutter brachte die Söhne allein durch. Trotz aller Geldnöte ermöglichte sie ihnen Kulturgenüsse. Mit neun Jahren war Fritz Wepper zum ersten Mal im prächtigen Münchner Prinzregententheater, mit elf Jahren stand er erstmals selbst auf der Bühne.
Vom Kinderstar zu Harry Klein in "Derrick"
Mit 15 Jahren wurde er mit dem Märchenfilm "Tischlein deck dich" ein Kinderstar, drei Jahre später Darsteller in Bernhard Wickis "Die Brücke", einem legendär gewordenen Antikriegsfilm. Schon als junger Mann stand Wepper in Dutzenden Kinofilmen vor der Kamera, ab 1969 auch an der Seite von Erik Ode als Assistent in "Der Kommissar". Die Krimiserie wurde die Geburtsstunde des Ermittlers Harry Klein, 71 Mal spielte Wepper ihn neben Ode. Kurzzeitig stand dem Deutschen in dieser Zeit sogar die Tür nach Hollywood offen. 1972 spielte er in dem Oscar-Erfolg "Cabaret" eine Nebenrolle an der Seite von Liza Minelli. Der Münchner hätte danach einen Filmvertrag in Hollywood bekommen sollen, doch er wollte seine Zusage für "Derrick" nicht brechen - mit einem harschen "Forget it" ließ ihn Hollywood daraufhin links liegen. Weppers internationaler Bekanntheit schadete das nicht. Er zog mit seinem "Harry Klein" einfach vom Kommissar zu "Derrick" und mit diesem um die Welt. Die von 1974 bis 1998 fast ein Vierteljahrhundert laufende ZDF-Krimireihe verkaufte sich in 102 Länder. Wer in den 80er-Jahren in Italien Urlaub machte, konnte erleben, wie die italienisch synchronisierten Folgen dort im Fernsehen rauf und runter liefen.
Bürgermeister Wöller bei "Um Himmels Willen"
Als mit "Derrick" Schluss war, ging es für Wepper fast nahtlos mit "Um Himmels Willen" weiter, womit er wohl einer der erfolgreichsten Seriendarsteller Deutschlands ist. 260 Folgen lang gab Wepper in einem Zeitraum von fast 20 Jahren den umtriebig-durchtriebenen Bürgermeister Wöller, die Reihe wurde eine der erfolgreichsten Serien der jüngeren Zeit. Wepper war nach der Bekanntgabe des Endes der Serie im Jahr 2020 enttäuscht - allerdings blieb ihm angesichts seiner bald massiv auftretenden körperlichen Probleme durch eine Krebserkrankung so erspart, aus gesundheitlichen Gründen aussteigen zu müssen.
Wepper, der neben seiner erwachsenen Tochter Sophie aus der Ehe mit seiner verstorbenen Frau Angela noch die heranwachsende Tochter Filippa aus der Verbindung mit Susanne Kellermann hat, konnte sich seit langem auf den nahenden Tod vorbereiten. "Ich habe keine Angst vor dem Tod", sagte Wepper einmal - wohl aber Respekt vor der Art des Sterbens. "Man kann eigentlich nur hoffen, dass man friedvoll von dieser Welt geht."