Große Karriere mit leisen Tönen: Schauspieler Elmar Wepper ist tot
Der Schauspieler Elmar Wepper ist tot. Er wurde 79 Jahre alt. Verschiedene Medien berichten, dass Wepper am Dienstagvormittag plötzlich umgekippt sei - als Todesursache wird Herzversagen vermutet.
Elmar Wepper wurde 79 Jahre alt. Der am 16. April 1944 in Augsburg geborene und in München aufgewachsene Künstler gehörte zu den bekanntesten und populärsten Darstellern des Deutschen Fernsehens. "Wir sind unendlich traurig!", sagte seine Agentin als Reaktion auf den Tod Weppers. Regisseurin Dorie Dörrie, mit der Wepper mit "Kirschblüten - Hanami" seinen größten Kinoerfolg feierte, schrieb auf Instagram: "Elmar, wunderbarer Schauspieler, wunderbarer Mensch. Ich werde dich sehr vermissen."
Auch Kulturstaatsministerin Claudia Roth würdigte den Verstorbenen: "Der Tod von Elmar Wepper berührt mich sehr. Mit ihm verliert Deutschland einen herausragenden Schauspieler und einen feinsinnigen Menschen, der nicht nur für seine Schauspielkunst, sondern auch für sein soziales Engagement ausgezeichnet wurde", sagte Roth. Kolleginnen und Weggefährten würdigten Weppers schauspielerische Leistungen wie auch seine menschlichen Qualitäten. "Elmar war so ein liebevoller, feiner Mensch und Freund und Schauspieler", sagte Schauspielerin Michaela Mai im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk. "Ich habe ihn unglaublich geschätzt." Uschi Glas, mit der Wepper in den 80er-Jahren in TV-Krimiserien spielte, erklärte: "Elmar Wepper war nicht nur ein Lieblingskollege von mir, sondern auch ein echter Freund. Ich kann es nicht fassen und bin sehr traurig."
Einer seiner größten Erfolge des Schauspielers war die Fernsehserie "Zwei Münchner in Hamburg". Dort spielte er mit Uschi Glas Ende der 1980er-Jahre. Wepper war außerdem unter anderem in den Krimi-Serien "Der Kommissar" und "Polizeiinspektion 1" im Fernsehen zu sehen. In letzterer verkörperte er von 1976 bis 1988 den beliebten Polizisten Helmut Heinl.
Bruder von Fritz Wepper
Elmar Wepper wuchs in München ohne Vater, aber mit Bruder Fritz auf, der ihn zur Schauspielerei brachte. Eigentlich wollte er Arzt werden, studierte dann aber Germanistik und Theaterwissenschaft. Als Synchronsprecher verlieh er Schauspielern wie Mel Gibson und Gene Wilder seine Stimme und arbeitete mit TV-Koch Alfons Schuhbeck vor der Kamera. Zuletzt synchronisierte er noch den Briten Christopher Timothy als Tierarzt in der beliebten britischen Serie "Der Doktor und das liebe Vieh".
Zu Weppers großen Leidenschaften gehörte der Fußball, insbesondere der Verein FC Bayern München. Auch das Fliegenfischen und sein Hund lagen ihm am Herzen, wie er 2019 im Gespräch mit NDR Moderatorin Bettina Tietjen erzählte. Sein Privatleben hielt der Vater eines Sohnes aber stets abgeschottet von der Öffentlichkeit.
Spätes Kinodebüt in "Hanami" von Doris Dörrie
Zum Kino kam der Augsburger erst spät: 2008 gab er sein Leinwanddebüt in "Kirschblüten - Hanami" von Regisseurin Doris Dörrie. Dort spielte er preisgekrönt den krebskranken Witwer Rudi, den der Tod seiner Frau nach Japan führt. "Das Drehbuch hatte den Vorteil, dass da gar nicht ausgeschrieben war, was im Detail jeder Szene wie was ist. Sondern es hatte sehr viel Offenes, sehr viel Freiheit", sagte Wepper damals. Dafür erhielt Wepper mehrere Preise und viel späte Anerkennung, etwa den Bayerischen Filmpreis. Auch in Kinofilmen wie "Lommbock", "Dreiviertelmond" und "Grüner wird's nicht, sagte der Gärtner und flog davon" spielte er große Rollen.
"Es war alles gut, so, wie es war. Es war alles im Lot", sagte Elmar Wepper im April 2019 im NDR anlässlich seines damaligen 75. Geburtstags zu seinem Schauspielerleben.