"Mummola": Siegerfilm der Nordischen Filmtage in ARD Mediathek

Stand: 11.11.2024 09:00 Uhr

2023 hat "Mummola" den NDR Filmpreis bei den Nordischen Filmtagen Lübeck gewonnen - die gerade geendet sind. Die finnische Produktion steht bis zum 4. Dezember 2024 in der ARD Mediathek.

"Mummola" von der Regisseurin und Drehbuchautorin Tia Kouvo hat vergangenes Jahr bei den Nordischen Filmtagen in Lübeck den mit 12.500 Euro dotierten NDR Filmpreis bekommen. Die finnisch-schwedische Produktion ist Kouvos Spielfilmdebüt und lief 2023 bei der Berlinale. Die Produktion hat international mehrere Preise erhalten. In der Geschichte spüren drei Generationen über Weihnachten gemeinsamen jahreszeitlichen Ritualen aus Traditionen, Gesprächen und Hausarbeit nach.

Die Jury des NDR Filmpreises zeigte sich letztes Jahr im November "tief berührt" von dem Film, der "mit Präzision und Humor die Geschichte einer Familie und deren Abgründe erzählt". Dies gelinge der Regisseurin meisterhaft mit einer erstaunlichen Reife, emotionalen Tiefe und einer konsequenten Bildsprache. Kouvo verliere dabei nie den "liebevollen Blick auf die feingezeichneten Charaktere". Zur Jury gehörte unter anderem der Filmwissenschaftler Tobias Krell (auch bekannt als Checker Tobi). Er sagt: "Das skandinavische Kino fand ich schon immer toll."

Inhalt des Filmes: Hochkochende Emotionen in der Weihnachtszeit

Helena (Elina Knihtilä) und Simo (Sakari Topi) nach dem Einkauf. © NDR/JesseJalonen©AamuFilmCompany
"Mummola" läuft im NDR Fernsehen als deutsche Erstausstrahlung.

Ein Haus in einsamer Schneelandschaft. Weihnachten steht vor der Tür, dementsprechend oft geht diese auf und wieder zu. Drei Generationen versammeln sich rund um den Tisch, und auch die Kamera nimmt Platz. Die Regisseurin scheint eines zu wissen: Es geht nicht mit, aber auch nicht ohne die Familie.

Mit dieser Haltung beobachtet sie die kleinen und großen Sorgen und Freuden der einzelnen Familienmitglieder. Die Enkel möchten im Fernsehen einen Film sehen, der Großvater Sport. Besorgt stellt die Großmutter fest, dass er schon am frühen Morgen mehrere Flaschen Bier intus hat. Die eine Tochter fühlt sich von ihrem Mann übersehen, die andere möchte gar keine neue Beziehung mehr. Zusammen schwitzt man in der Sauna. Die Art und Weise, wie in diesem Film gestritten und später weiter gemeinsam gefeiert wird, ist aus dem Leben gegriffen. Gerade weil auf Überdramatisierung verzichtet wird und die Eskalation ausbleibt, kann sich jeder in einer Figur oder Konstellation wiederfinden.

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Dieses Thema im Programm:

Film im NDR | 04.11.2024 | 23:15 Uhr

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