Europäischer Filmpreis: "Triangle of Sadness" großer Sieger
"Triangle of Sadness" ist der große Gewinner der Europäischen Filmpreise. Die Satire erhielt am Sonnabend bei der Verleihung in Reykjavik den Preis als bester Film und drei weitere Auszeichnungen.
In "Triangle of Sadness", das größtenteils auf einer Kreuzfahrt spielt, werden Superreiche vorgeführt. Dabei wandelt Östlunds Film stets zwischen grotesker Komik und Fremdscham. Die Satire erhielt nicht nur die Auszeichnung für den besten Film. Der schwedische Filmemacher Ruben Östlund erhielt auch die Preise für die beste Regie und das beste Drehbuch. Der dänisch-kroatische Schauspieler Zlatko Burić bekam zudem die Auszeichnung als bester Darsteller.
Kein Europäischer Filmpreis für Meltem Kaptan
Die deutsche Schauspielerin Meltem Kaptan war als beste Darstellerin für ihre Darbietung in der NDR Koproduktion "Rabiye Kurnaz gegen Georg W. Bush" nominiert. In dem Drama spielt sie eine türkische Hausfrau, die für die Freilassung ihres Sohnes Murat aus dem Gefangenenlager Guantanamo kämpft - und direkt in die Weltpolitik katapultiert wird. Der Preis ging jedoch an die Luxemburgerin Vicky Krieps für ihre Rolle als Kaiserin Sissi in Marie Kreutzers Drama "Corsage".
Regisseurin Margarethe von Trotta für Lebenswerk geehrt
Die deutsche Regisseurin Margarethe von Trotta wurde für ihr Lebenswerk geehrt. Mit ihren Arbeiten habe von Trotta Filmgeschichte geschrieben, urteilte die Jury. Sie habe es in einer Zeit hinter die Kamera gezogen, als Frauen noch selten Regie führten. "Für Frauen dauerte es immer etwas länger, aber ich habe es geschafft", sagte sie in ihrer Rede.
Von Trotta hatte ihre Karriere zunächst als Schauspielerin begonnen, drehte mit Rainer Werner Fassbinder und Volker Schlöndorff. Sie habe aber schon immer hinter die Kamera gewollt. 1975 führte sie in "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" dann erstmals gemeinsam mit Schlöndorff Regie. Von Trotta setzte sich in ihrem Werk in etlichen Filmen mit bekannten Frauen auseinander. Sie drehte Filme über Hannah Arendt, Hildegard von Bingen und Rosa Luxemburg.
Zwei Preise für "Im Westen nichts Neues"
Bereits im Vorfeld waren die Preise für die Nebenkategorien bekannt gegeben worden. Die deutsche Maskenbildnerin Heike Merker wurde für das "Make Up and Hair" in "Im Westen nichts Neues" ausgezeichnet. Eine weitere Trophäe bekam das Kriegsdrama des Wolfsburgers Edward Berger für die besten visuellen Effekte.