Deutscher Fernsehpreis für NDR Koproduktion "Reeperbahn Spezialeinheit FD65"
Beim Deutschen Fernsehpreis in Köln sind am Mittwochabend erste Preise verliehen worden. In der Kategorie "Bester Schnitt/Montage Information/Dokumentation" wurde die NDR Doku "Reeperbahn Spezialeinheit FD65" ausgezeichnet.
André Nier und Sarah-Christin Peter haben am Abend den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie "Bester Schnitt/Montage Information/Dokumentation" für die Koproduktion "Reeperbahn Spezialeinheit FD65" bekommen. In den 1980er-Jahren initiiert ein Hamburger Kriminalist Deutschlands erste Polizeieinheit zur Bekämpfung organisierten Verbrechens. Zu sehen ist "Reeperbahn Spezialeinheit FD65" als True-Crime-Serie mit fünf Folgen in der ARD Mediathek, im Oktober 2022 lief das Projekt als 90-minütige Dokumentation im Ersten. Es wurde bereits mehrfach ausgezeichnet.
Begründung der Jury
Dass die Serie so spannend ist wie ein Mafia-Thriller, liegt auch an der vielschichtigen Montage und raschen Bildfolge, schreibt die Jury. Der sorgfältig ausgewählte Mix aus Archivmaterial und aktuellen Interviews lässt nicht nur den Kampf gegen die organisierte Kriminalität im St. Pauli der 1980er-Jahre wieder lebendig werden, sondern zeigt auch den zeitgeschichtlichen Hintergrund von AIDS über Hausbesetzungen bis zur konservativen Wende, heißt es auf der Seite des Deutschen Fernsehpreises.
Worum geht's in der Dokumentation?
1980 nimmt die FD65 als erste deutsche Polizeieinheit den Kampf gegen das Organisierte Verbrechen auf. 40 Männer und eine Frau ermitteln im Rotlichtmilieu gegen den St. Pauli-Paten Wilfrid Schulz und seine rechte Hand Dakota-Uwe, die Zuhälterkartelle, die Hells Angels und die US-Glückspielmafia. Mit der Verhaftung des Auftragskillers Werner Pinzner steht die FD65 kurz davor, die Verbrechensstrukturen auf St. Pauli endgültig zu zerschlagen. Doch bei der Vernehmung kommt es zum tödlichen Drama: Pinzner erschießt den Staatsanwalt, seine Frau und richtet sich am Ende selbst.
Beteiligte der Dokumentation
Das Buch schrieben Ina Kessebohm, Georg Tschurtschenthaler, Florian Fettweis und Christian Beetz. Regie führten Georg Tschurtschenthaler, Carsten Gutschmidt und Ina Kessebohm. Editoren waren André Nier und Sarah-Christin Peter. Die Redaktion lag bei Barbara Biemann und Marc Brasse (beide NDR), Mark Willock (SWR), Christiane Hinz (WDR) und Rolf Bergmann (rbb). "Reeperbahn Spezialeinheit FD65" wurde im Auftrag des NDR in Zusammenarbeit mit SWR, WDR, rbb und OneGate Media von der gebrueder beetz filmproduktion (Christian Beetz) entwickelt und realisiert.
28. September: Verleihung in 19 weiteren Kategorien
Am Mittwochabend wurden in der Kölner Flora die ersten Auszeichnungen des Deutschen Fernsehpreises 2023 verliehen. Im Rahmen der "Nacht der Kreativen" erhielten die Preisträgerinnen und Preisträger in den kreativen Personenkategorien der Programmbereiche Fiktion, Unterhaltung und Information ihre Trophäen. Die Entscheidungen, wer ausgezeichnet wird, fällte zuvor eine Fachjury. Heute wird der Deutsche Fernsehpreis in 19 weiteren Kategorien verliehen.
Michael Bully Herbig erhält Ehrenpreis der Stifter
26 Kinofilme, 144 Comedy-Folgen, 7786 Minuten Bewegtbild: Michael Bully Herbig begeistert und überrascht seit mehr als drei Jahrzehnten das Publikum als Regisseur, Schauspieler, Autor, Produzent und Comedian. Das Unterhaltungs-Genie Michael Bully Herbig würdigen die Stifter des Deutschen Fernsehpreises mit ihrer größten Auszeichnung: der Verleihung des Ehrenpreises 2023.
Der Deutsche Fernsehpreis wird gestiftet von ZDF, SAT.1, ARD, Deutscher Telekom und RTL. Die Preise werden in diesem Jahr wieder an zwei Abenden in Köln verliehen. Heute geht es weiter.