Mariette Rissenbeek hält einen Teddy in der Hand, Carlo Chatrian einen Berlinale-Becher - © Monika Skolimowska/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: Monika Skolimowska
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AUDIO: Berlinale wird neu aufgestellt: Keine Doppelspitze nach 2024 (5 Min)

Berlinale-Chef Carlo Chatrian hört nach dem 74. Filmfest auf

Stand: 02.09.2023 15:39 Uhr

Der Berlinale-Chef Carlo Chatrian hört nach der nächsten Ausgabe des Internationalen Filmfestivals 2024 auf. Das gab der Italiener in einem Statement am Sonnabend auf der Berlinale-Seite bekannt.

"Ich dachte, dass Kontinuität gewährleistet werden könnte, wenn ich weiterhin Teil des Festivals bliebe, aber in der neuen Struktur, so wie sie nun vorgestellt wurde, ist ganz klar, dass die Bedingungen für mich, als künstlerischer Leiter weiterzumachen, nicht mehr gegeben sind", steht seit Sonnabend im persönlichen Statement Chatrians auf der offiziellen Berlinale-Seite mit. Der 51-Jährige habe in den vergangenen vier Jahren das Glück gehabt, mit außergewöhnlichen Menschen, "die ebenso filmbegeistert sind wie ich und sich mit großem Engagement dafür einsetzten, eines der größten Filmfestivals der Welt neu zu beleben", so das Statement.

Carlo Chatrian: "Das Ende einer bereichernden Reise"

Nach der nächsten Ausgabe, der 74. Berlinale vom 15. bis 25. Februar 2024 sei Schluss, heißt es: "Die nächste Ausgabe des Festivals wird daher das Ende dieser bereichernden Reise sein." Bereits kurz nach der diesjährigen Ausgabe war verkündet worden, dass Mariette Rissenbeek ihren Vertrag als Geschäftsführerin des Festivals nicht verlängert.

Claudia Roth: Keine Doppelspitze mehr bei der Berlinale

Erst vor zwei Tagen hatte Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) mitgeteilt, "dass das größte Publikumsfilmfestival der Welt künftig wieder von einer Person geleitet und repräsentiert werden sollte." Die notwendigen Entscheidungen zur Modernisierung der Berlinale sollten zur Zukunftssicherung wieder in einer Hand liegen, so die "Deutsche Presse Agentur".

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"In den letzten Jahren lief es nicht mehr so wirklich gut für die Berlinale", schätzt Kinospezialist Alexander Soyez die Sache ein. Das Festival muss in Zukunft auch mit weniger Geld auskommen, daher wird das Programm verschlankt, die Anzahl der Filme wird um ein Drittel reduziert. Das Doppelspitze-Modell nach der Ära-Kosslick habe nicht so gut funktioniert, die Berlinale an Bedeutung verloren, so Soyez. Dazu trugen mehrere Faktoren bei: neben der Einarbeitungszeit die Pandemie und die Schließung mehrerer Lichtspielhäuser am Potsdamer Platz in Berlin.

Soyez mutmaßt, dass die Chemie zwischen den beiden Führungspersönlichkeiten nicht gestimmt haben möge. Nun werde eine Findungskommission aufgesetzt, um eine neue Intendanz oder Festivalleitung zu suchen.

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Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Der Nachmittag | 02.09.2023 | 17:20 Uhr

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