Die Netflix-Serie "Adolescence" wird heiß diskutiert. Auch die Journalistin Anne Dittmann spricht darüber. Gerade erschien ihr Buch "Jungs von heute, Männer von morgen".
"Wenn die Lehre lautet, das Internet ist gefährlich, eure Handys sind böse, denn da ist die Internetkultur drin, dann haben wir die Hauptaussage der Serie verpasst." Dass "Adolescence" in Schulen geschaut werden soll, findet die Journalistin und Autorin Anne Dittmann nicht verkehrt. Doch: "Die Erwachsenen und auch die Lehrenden sollten erstmal untereinander diskutieren, ob sie den Film verstehen, ob sie ihre Aufgabe als Bezugspersonen verstehen und ob sie bereit sind, den Kindern mit ihren Sorgen und Lebensrealitäten wieder richtig zuzuhören."
Kinder brauchten Erwachsene, die mit ihnen zusammen eine gute Zukunft erträumen könnten und die an sie glaubten, fügt Dittmann hinzu. In der Realität aber seien viele Lehrerinnen und Lehrer - auch in Deutschland - am Limit. Es sei "die Aufgabe der Politik, nicht nur dafür zu sorgen, dass im Unterricht eine bestimmte Serie gesehen wird, sondern dass Schulen gut ausgestattet sind: dass es genug einfühlsame, kompetente Lehrerinnen und Lehrer gibt, die mit den Problemen der Kinder umgehen können, die Lust darauf haben, Kindern etwas beizubringen und mit ihnen wirklich in Beziehung zu gehen", so Dittmann.