Hörspiel
Mittwoch, 14. Dezember 2022, 20:00 bis
22:00 Uhr
Hörspiel nach dem gleichnamigen Roman von Uwe Timm.
Der Jazzkritiker und Beerdigungsredner Thomas Linde, 54 Jahre alt, befreundet mit einer 21 Jahre jüngeren Lichtkünstlerin, sollte eine Trauerrede auf Aschenberger, einen Ex-Genossen aus den 68er Jahren schreiben. Doch jetzt ist er - ganz banal - Opfer eines Verkehrsunfalls geworden, weil er bei Rot über die Ampel ging. Die Farbe der Revolution und der Liebe, die sein Leben bestimmt hat, wird sein Verhängnis.
Im Augenblick des Todes, als sich sein Geist aus seinem Körper löst, verdichten sich seine Erinnerungen: Erinnerungen an die eigene Geschichte und die seiner Generation, an ihre Hoffnungen auf Revolution und die Erfahrung von Resignation und Scheitern, an die Liebe und an den Tod, dem er auf vielen Beerdigungen Ehre zollte. Erinnerungen als Flow im Kopf, wie der Jazz, den er liebt und über den der Kritiken schreibt. Dabei wird die ungehaltene Rede auf den Ex-Genossen zugleich die eigene Grabrede und eine Hymne auf das Leben, mit Pathos, komisch und seltsam heiter erzählt.
Mit: Ulrich Pleitgen (Thomas Linde/Thomas - Er /Thomas - Redner), Chris Pichler (Iris), Samuel Weiss (Ben), Katja Danowski (Nilgrün), Glenn Goltz (Lüders), Jürgen Uter (Thomson), Angela Schmid (Mutter), Angelika Thomas (Lena), Christian Redl (Edmond), Uli Pleßmann (Arzt), Felix Kramer (Wendland), Ernst Georg Schwill (Gärtner), Franziska Troegner (Kassiererin), Wolf-Dietrich Sprenger (Aschenberger).
Technische Realisation: Peter Kretschmann und Ole Halver.
Regieassistenz: Ilka Bartels.
Regie: Christiane Ohaus.
Produktion: NDR 2009.
Redaktion: Susanne Birkner.