Joja Wendt in der Elphi: Standing Ovations für den Marathon-Mann
Drei Neujahrskonzerte an einem Tag: Zusammen mit hochkarätigen Gästen wie Nils Landgren hat der Pianist Joja Wendt am Sonntag ein großes Publikum in der Hamburger Elbphilharmonie glücklich gemacht.
Tom Gaebel ist einer von einer ganzen Reihe Gäste, die sich der Pianist eingeladen hat. Auf der Bühne bringt der Sänger ein launiges Ständchen: Eine umgedichtete Version von "Strangers In The Night", gerichtet an Joja Wendt.
Auf der Bühne mit Tom Gaebel und Nils Landgren
Dreimal an einem Tag hintereinander die Elbphilharmonie bespielen, da braucht es ein bisschen mehr Show, als einfach nur in die Tasten hauen. Denn ein Eintages-Konzert-Marathon ist ein ziemlicher Kraftakt, weiß Wendt."Ich habe mal zwei gemacht an einem Tag - und dann so flapsig daher gesagt: Jetzt könnte ich eigentlich noch ein drittes spielen. Das habe ich im letzten Jahr mal ausprobiert." In der zweiten Hälfte des dritten Konzerts habe er gemerkt, wie stressig das Pensum ist. "Aber irgendwie motiviert man sich."
Es hilft sicherlich mit der Motivation, dass die Gäste von Joja Wendt Hochkaräter sind. So wie Posaunen-Weltstar Nils Landgren. Spontan bleibt Landgren dann auch auf der Bühne, um mit Wendt und Sänger Tom Gaebel den Song "You've Got a Friend in Me" zu spielen. Immer wieder gibt es während der zwei Stunden Standing Ovations. Es ist wirklich ein buntes Programm. 1.000 Euro soll ein Mann online für ein Ticket geboten haben.
Boogie Woogie mit Ladyva und Axel Zwingenberger
Wendt scheint derzeit auf einer Art Karrierehoch zu sein. Er gibt jedoch zu Bedenken: "Du kannst dir nicht vorstellen, wie schnell das alles vorbei sein kann - ruckzuck ist man wieder vergessen und keiner interessiert sich. Deswegen reite ich jetzt die Welle." Dabei mache er sich nichts vor. Er habe schon viel erlebt im Musikgeschäft - etwa die Corona-Zeit, wo für ihn und seine Kollegen gar nichts ging.
Immer wieder erzählt der Pianist auf der Bühne von seinen Anfängen. Wie der Boogie Woogie ihn ans Klavier brachte. Beim Boogie-Woogie-Teil der Show spielt er mit der Schweizerin Ladyva. Plötzlich bewegt sich das Klavier. Es hat hydraulische Beine und wackelt hin und her. Schließlich kommt auch Boogie-Woogie-Legende Axel Zwingenberger dazu.
Als Barpianist von Joe Cocker entdeckt
60 Jahre ist Joja Wendt mittlerweile alt. Er genießt die Show sichtlich. "Das ist der schönste Tag in meinem Leben", sagt er auf der Bühne. Einiges hat er mitgemacht, ist mit Chuck Berry getourt. Als Barpianist hat er in einem Hamburger Hotel gespielt. Da entdeckte ihn Joe Cocker - und nahm ihn gleich mit auf seine Tournee.
Das Publikum will Joja Wendt und seine Gäste am Ende gar nicht mehr von der Bühne lassen. Sie müssten jetzt leider gehen, die nächsten Gäste würden schon draußen warten, sagt er nach der ersten von drei Shows. Es hätte ruhig noch stundenlang so unterhaltsam weitergehen dürfen.