Vor Musical-Premiere: Wie arbeitet "Hercules"-Komponist Alan Menken?
Er ist einer der ganz Großen: Komponist Alan Menken hat die Songs für Disney-Filme und -Musicals wie "Aladdin" und "Arielle" geschrieben. Nun hat er, knapp zwei Wochen vor der "Hercules"-Weltpremiere am 24. März, in Hamburg Einblicke in sein Schaffen gegeben.
Eines wird schnell klar: Alan Menken ist auch mit 74 und nach Jahrzehnten im Geschäft noch mit ganz viel Begeisterung und Herzblut dabei. Auf der Bühne sitzt er am Flügel und erzählt von seiner Arbeit. Davon, wie seine Songs für Filme und Musicals entstehen. Etwa für "Arielle, die Meerjungfrau". Mit der Idee von fließendem Wasser, erzählt er, fing es an, während er einige Noten spielt. "Dann ist das draus geworden und es fühlte sich richtig an", sagt er und geht ins "Arielle"-Thema über.
Gemeinsam mit Thomas Schumacher, dem Chef der Disney Theatrical Group, blättert Alan Menken im musikalischen Erinnerungsalbum - und holt etwa mit "Belle" aus "Die Schöne und das Biest" einen Song hervor in dem die ganze Welt, um die es im Musical geht, vorgestellt wird.
Alan Menken: "Verlieb dich nie zu sehr in deine eigene Arbeit"
Für Außenstehende ist schwer vorstellbar, wie viele Songs im Laufe der Arbeit noch einmal völlig umgeschrieben werden. "Verlieb dich nie zu sehr in deine eigene Arbeit", sagt Menken, denn: "Du wirst immer wieder etwas rauswerfen müssen." So war es auch bei "Hercules". Seine ursprüngliche Idee für den Titelsong klang anfangs noch etwas zu soft, erklärt der Komponist. Etwas, das nach mehr Muskeln klingt, musste her. "Hercules"-Darsteller Benét Monteiro schmettert daraufhin, begleitet von Menken, die finale Version des Stückes.
"Hercules": Griechische Götter singen Gospel-Songs
Die Idee, im "Hercules"-Musical die Geschichte aus der griechischen Götterwelt mit Gospelmusik zu erzählen, hat auch Menken zuerst überrascht. Tatsächlich haben nun die Musen, die Gospel singenden Göttinnen, im Musical einen noch größeren Part als im Film. Auf die Frage, wie es sich für ihn anfühlt, die Songs, die er komponiert hat, nun zuerst auf Deutsch und nicht auf Englisch zu hören, antwortet Menken: "Ich liebe es! Und genieße es, die Songs auf Deutsch zu hören."
Weltpremiere am 24. März in Hamburg
Auch bei "Hercules" wird es bis kurz vor der Premiere immer noch letzte Änderungen geben. Er sei, sagt Menken, wie ein Architekt, der ein Haus baut, in dem andere dann leben. Man spürt, dass er noch lange nicht davon genug hat, mit seiner Musik die großen Gefühle auf die Bühne bringen: "Ob es ein Liebeslied ist, eine Abenteuernummer oder ein Fest: Es geht immer um Emotionen. Ums Herz."
Am 24. März feiert "Hercules" als Musical Weltpremiere im Stage Theater Neue Flora in Hamburg.