Hamburgs Ballett-Direktor Neumeier mit Michel-Tafel gewürdigt
Seit 50 Jahren ist John Neumeier Ballettchef in Hamburg. Nun würdigt die Stiftung St. Michaelis ihn mit einer Michel-Tafel. Gegen eine Spende haben 69 Freunde und Fans ihren Namen dort eingravieren lassen.
Am Freitag ist die Dankes-Tafel in Anwesenheit Neumeiers anlässlich seines 50. Jubiläums als Direktor des Hamburg Ballett zu seinen Ehren von Hauptpastor Alexander Röder und Haspa-Vorstandssprecher Harald Vogelsang verlegt worden, wie die Michel-Pressestelle mitteilte.
"Tanz ist die lebendige Gestalt von Emotionen"
Auf der 80 mal 60 Zentimeter großen Messingtafel ist ein Porträt von John Neumeier zu sehen. "Tanz ist die lebendige Gestalt von Emotionen" steht daneben. Ein persönlicher Satz des weltberühmten Choreografen, der über 170 Ballettstücke erarbeitet hat. Viele von ihnen werden weltweit auf Bühnen getanzt.
John Neumeier und der Michel
Zum Michel hat John Neumeier eine besondere Verbindung. "Günter Jena brachte mich und damit den Tanz zum Michel. Aus dieser Verbindung ist meine Matthäus-Passion entstanden", erinnert sich Neumeier. Der damalige Kirchenmusikdirektor Jena habe Neumeier eingeladen, eine Ballett-Aufführung mit Orgelmusik im Michel zu planen. Bei einer Begehung auf der Orgelempore habe Neumeier spontan Bachs "Matthäus-Passion" vorgeschlagen, worauf Jena geantwortet habe. "Das wäre der Traum meines Lebens." Am 13. November 1980 wurden sie uraufgeführt.
Platz für 69 Namen unter den Dankes-Gravur für Neuemeier
Gegen eine Spende von 300 Euro konnten sich 69 Personen unter der Dankes-Gravur für John Neumeier auf der Tafel verewigen lassen. Die auf diese Weise erzielten 24.300 Euro kommen dem Erhalt des Hamburger Wahrzeichens zugute. Nach Helmut Schmidt, Jan Fedder und Eberhard Möbius ist John Neumeier der vierte prominente Hamburger, den die Stiftung St. Michaelis mit einer eigenen Tafel würdigt.
Zum 50-jährigen Jubiläum des Hamburg Balletts empfängt Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Sonnabend zudem den Intendanten Neumeier im Rathaus. Zu den geladenen Gästen zählen auch 200 ehemalige Mitglieder der Compagnie, teilte die Senatspressestelle mit.