"Sternbilder der Welt": Spektakuläre Himmels-Fotografien
Der Blick in den Nachthimmel lohnt sich besonders in den Sommermonaten. Mit dem neuen Buch "Sternbilder der Welt" kann man sich die Himmelsphänomene auch bequem vom Sofa aus angucken.
Der Himmel ist in Aufruhr - orange, braun und schwarz. Imposante Nebel schrauben sich ineinander, kilometerhoch. Den Mond umgibt eine milchige Korona, die sich in einem korallenroten Dunst verliert - und überall blitzen kleine Punkte auf, teils von einem fuchsiafarbenen Ring umschlossen. Unter dem galaktischen Schauspiel erstrecken sich spiegelartige Seen, es wachsen zerklüftete Berge oder bizarre Bäume gen Himmel. Die Natur ist mächtig, unten wie oben.
Bunte Detailaufnahmen aus dem Weltall
Einige Fotografien zeigen allerdings auch Detailaufnahmen aus dem Weltall:
Etwa 5.000 Lichtjahre entfernt liegt im Sternbild Einhorn der Rosettennebel, eine Wolke aus Gas und Staub. Leseprobe
Ein Haufen aus rosa-, lila- und apricotfarbenen Wattebäuschen, die vor schwarzem Nichts ineinanderfließen. Und alles gesprenkelt mit kleinen, hellen Sternenpunkten. Einhornpups im All - keine Frage.
Nächtliche Lichtphänomene und Landschaften
Astronomie, Mythologie, Fotografie: In diesem Band finden sich viele Erzählungen und Erklärungen rund um nächtliche Lichtphänomene und Gestirne.
"Wenn der Himmel brennt, tanzen die Seelen der Toten", sagten die Samen in Lappland über die geisterhaften, satt grünen Polarlichter. Wie riesige Bänder oder Schlieren ziehen sie über den schwarzen Himmel.
In Estland sahen die Menschen früherer Zeiten in den schillernden Lichtern prächtige Himmelsschlitten, die Gäste zu einer himmlischen Hochzeit brachten. Und einige Inuit-Stämme glaubten, die Geister Verstorbener beim Ballspiel mit einem Walrossschädel zu beobachten. Leseprobe
Die Lofoten in Norwegen: Übermächtig und kontrastreich türmt sich das Gebirge auf. Die Schneeböen wirken gerade so, als wären sie mit Kreidestift auf den Fels gemalt worden. Vor der beeindruckenden Felsformation ein überschaubares Fischerdorf mit roten, auf hohen Stegen stehenden Häusern. Und über allem: ein Himmel, der türkisfarben explodiert.
Die Milchstraße aus unterschiedlichen Perspektiven
Verschwenderisch-satte Farben, extremes Spiel mit Licht und Schatten und das leicht beklemmende Gefühl von Unendlichkeit über uns: Das alles in einem Bild zu sehen, schafft ein Bewusstsein für unser bescheidenes Dasein. Verstärkt wird dieses Gefühl, wenn sich die Astrofotografen in ihren Bildern selbst inszenieren - und das tun sie offenbar gern. Wenn sie mit Stirnlampe und breitbeinig in den endlosen Sternenhimmel gucken, wirken sie wie heldenhafte Entdecker - als hätten sie für uns den Schleier vor dem Universum zur Seite gezogen.
Die Milchstraße über üppig bewachsenen Lavendelfeldern in Frankreich; die Milchstraße über dem Ayers Rock in Australien; die Milchstraße über Affenbrotbäumen auf Madagaskar - tatsächlich erschöpft sich auch dieses eindrückliche Motiv mit der Zeit. Aufregend wird es dann wieder auf den letzten Seiten, wenn Stefan Liebermann, Astrofotograf und Mitherausgeber des Buches, erklärt, wie er die Milchstraße fotografiert. Und da zeigt sich unter anderem: 14 Einzelbilder werden zu einem Panorama zusammengefügt und dann so bearbeitet, das aus einem beachtlichen Milchstraßenbogen auf grün-braun-matschigem Hintergrund ein überwältigender Milchstraßenbogen wird, der sich vor dem blau-, lila-, türkis-, und orangefarbenen Himmel aufzubauschen scheint. Es ist fast so magisch, wie das Universum selbst.
Sternbilder der Welt
- Seitenzahl:
- 224 Seiten
- Genre:
- Bildband
- Verlag:
- Frederking & Thaler
- Bestellnummer:
- 978-3-9541-6387-8
- Preis:
- 49,99 €