Helga Schubert hat heute den Landeskulturpreis MV erhalten
Bei einer Gala im Schweriner Schloss hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig den diesjährigen Landeskulturpreis an die 84 Jahre alte Schriftstellerin Helga Schubert überreicht. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.
"In Berlin sagt man: 'Kann man echt nicht meckern', wenn man sehr erfreut ist." Das sagte Helga Schubert Anfang des Monats, als erste Reaktion darauf, dass sie in diesem Jahr mit dem Kulturpreis des Landes Mecklenburg-Vorpommern ausgezeichnet wird. Nun ist die Schriftstellerin während eines Festaktes geehrt worden - genauso wie der Verein "Nordischer Klang", der den diesjährigen Kulturförderpreis bekommen hat.
Helga Schubert genießt Preisverleihung
"Ich freue mich wirklich sehr, und das es aus Mecklenburg-Vorpommern kommt", sagt die Schriftstellerin. "Ich meine, das ist schicksalhaft, weil ich ja eigentlich immer gedacht habe, ich bin Berlinerin. Aber jetzt bin ich viel länger hier als in Berlin. Und wenn ich mir das alles hier so anschaue, dann ist es im Grunde genommen eine wirkliche Ehre." Es ist Helga Schubert die ganze Zeit anzumerken, dass sie diese Preisverleihung sehr genießt. Sie bedankt sich auch bei ihrem anwesenden Ehemann Johannes Helm: "Dass ich überhaupt den Preis in Mecklenburg bekomme, hängt damit zusammen, dass er hierher wollte. Wir hatten ja diesen doppelten Wohnsitz immer. Und dann sind wir 2008 ganz und gar hergezogen und haben noch im selben Monat September angefangen, seine Bilder auszustellen."
Laut Schubert hatten die Ausstellungen zwei Folgen: "Die erste Folge war, dass er sich immer ein Thema ausgedacht hat und dann saget, kannst du vielleicht ein bisschen was dazu sagen. So habe ich mich natürlich berufen gefühlt, eine Geschichte dazu zu schreiben." Die zweite Folge der Ausstellungen wurde dann real, als Helga Schubert 2020 mit dem renommierten Ingeborg-Bachmann-Preis geehrt wurde. "Als dann der Bachmann-Preis kam und der Verlag sagte, wir könnten eigentlich, wenn sie noch ein bisschen mehr davon haben, auch ein Buch machen, da hatte ich die ganzen Erzählungen schon da", erzählt die Preisträgerin.
Geschichten und Anekdoten statt ausführlicher Dankesrede
Statt einer ausführlichen Dankesrede liest Helga Schubert drei kleine Geschichten. Eine davon ist von 1979, in der sie einen Lindenbaum beschreibt und ein Anekdote zu einem damals bei der Lesung anwesenden japanischer Gast erzählt. "Die Stämme waren nur unten zusammengewachsen, teilten sich schon früh vom Hohlweg aus, nicht zu sehen in zwei gleichstarke Stämme, die beide eine gleichstarke Krone bildeten. Und dann meldete sich der japanische Professor der Teilnahme an diesem Hochschulferienkurs und sagte: 'Glauben Sie an die deutsche Einheit?' - 'Ja'".
Verein "Nordischer Klang" mit Kulturförderpreis geehrt
Den diesjährigen Kulturförderpreis hat der Verein "Nordischer Klang" erhalten, der das gleichnamige Fest jeweils Anfang Mai in Greifswald präsentiert. "Bei der Gelegenheit schaut man auch ein Stück zurück. Warum bekommt man den Preis? Was hat man alles gemacht? Und dann freut man sich natürlich was alle, die mit dem Festival zusammenarbeiten, in den letzten 34 Jahren doch so auf die Beine gestellt haben", sagt Marko Pantermöller, einer der zwei Festivalleiter. "Das vergisst man nach und nach, weil jeder 'Nordische Klang', jedes Festival, ein eigenes neues Projekt ist." Er ist seit 1991 dabei, zunächst als Student, inzwischen als Hochschulprofessor.
Dass dieses Festival auf dem Gebiet der nicht mehr existierenden DDR entstand, sorgte für großes Interesse in Skandinavien, erzählt Pantermöller: "Das Land, das die Mauer verloren hat, war total spannend, es war total interessant für die Skandinavier. Die sind gekommen, auch wenn wir kein Hotel hatten. Die haben dann auf der Couch übernachtet oder waren zu Gast bei Familien. Das heißt, das Interesse in Skandinavien war so groß. Aus dieser Gelegenheit heraus hat sich dann peu à peu dann ein relativ großes und doch auch bedeutendes und auch für die nordischen Länder wiederum bedeutendes Festival entwickelt."
Der Termin für das nächste "Nordischer Klang"-Festival steht bereits fest: 2. bis 11. Mai 2025. Und Helga Schubert plant, dass 2025 ihr neues Buch fertig sein wird.