TV-Moderatorin Lola Weippert: "Mein Zuhause ist voll mit Angst"
Ein Stalker veränderte ihr Leben: RTL-Moderatorin Lola Weippert spricht im "deep und deutlich"-Talk über ihre Ängste und verrät, welche Auswirkungen der nächtliche Übergriff und ihre ADHS-Diagnose auf ihr Beziehungsleben haben.
Lola Weippert fühlt sich schon länger nicht mehr sicher: Bereits im vergangenen Jahr offenbarte die TV-Moderatorin, dass sie Opfer von Stalker-Übergriffen wurde. Eines Abends wurde sie nachts vor ihrer Haustür von einem fremden Mann überrascht: "Als ich von der Party nach Hause kam, stand da ein Typ, von dem ich dachte, er wäre ein Nachbar. Ich habe nicht nachgedacht, ihn umarmt und weggedrückt, als die Umarmung inniger wurde. Ich sagte: "Wer bist du?" Und er sagte: "Wir sind in einer Beziehung. Wir müssen reden", erinnert sich die 28-Jährige im NDR-Talk "deep und deutlich" mit Aminata Belli. Glücklicherweise seien ihre Freunde sofort zur Stelle gewesen und hätten die Polizei gerufen. "Die meinten aber, sie können nichts machen, denn es sei ja noch nichts passiert. Wir haben gefühlt Rechte und Regeln für alles außer für so einen Fall. Das finde ich echt gruselig."
Lola Weippert: "Ich habe Ängste, verfolgt zu werden"
Ihre Leichtigkeit habe sie damals verloren, ihr Haus nicht mehr verlassen können. Und auch heute noch hat die Stalking-Erfahrung gravierende Auswirkungen. "Jedes Mal, wenn ich meine Haustür öffne, habe ich Angst, dass da jemand steht. Ich habe Ängste, verfolgt zu werden. Es braucht nur ein normaler Mensch an mir vorbeizulaufen und ich schrecke zusammen. Mein Zuhause ist voll mit Angst. Ich würde nie wieder Details zeigen, wo und wie ich wohne", so Lola Weippert, die umziehen möchte. Das Geschehene arbeitet die gebürtige Rottweilerin mit Hilfe einer Therapie auf. Trotzdem leidet seit diesem Vorfall noch immer ihr Vertrauen. "Es fällt mir schwer, neue Menschen in mein Leben zu lassen. Ich merke immer wieder, dass ich sozial schwach geworden bin. Gerade bei Männern: Wenn ich weiß, er kennt mich, möchte ich ihn nicht weiter auf Beziehungsebene kennenlernen. Ich date auch nicht mehr in Deutschland."
Single wegen ADHS-Diagnose?
Doch nicht nur der nächtliche Übergriff, auch ihre erst vor wenigen Monaten diagnostizierte ADHS-Diagnose hätten einen großen Einfluss auf ihr Beziehungsleben. "Ich glaube, meine ADHSDiagnose ist der Grund, warum ich Single bin", erklärt die ehemalige Radiomoderatorin lachend. "In Beziehungen entwickle ich Unsicherheiten. Ich projiziere alles, was die andere Person sagt oder macht auf mich. Das ist natürlich nicht förderlich für eine Beziehung." Sie habe sich lange nicht als liebenswert empfunden. "Gerade mit dem ADHS dachte ich mir immer: Ich bin anders. Ich bin viel zu anstrengend. Ich bin zu laut. Ich habe immer eine Meinung. Das ist nervig und ich muss mich einschränken. Ich habe aber gelernt mich zu akzeptieren und nicht mehr meine größte Kritikerin zu sein."