"Krisenmodus" ist Wort des Jahres 2023
"Krisenmodus" ist das Wort des Jahres 2023. Krisen habe es immer schon gegeben, allerdings nicht in dem Ausmaß dieses Jahres, begründete die Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden ihre Wahl.
"Wir sind umzingelt von Krisen", zitierte die Gesellschaft für deutsche Sprache einen Satz des Vizekanzlers Robert Habeck. Noch nicht bewältigte Krisen wie Klimawandel, der Russland-Ukraine-Krieg oder die Energiekrise würden von neuen Krisen eingeholt. "Nahostkrieg, Inflation und Schuldenkrise kamen nun hinzu und auch die Bildungskrise spitzte sich zu“, heißt es weiter in der Begründung der Jury. Der Ausnahmezustand sei zum Dauerzustand geworden. Auf den zweiten Platz wählte die Jury "Antisemitismus", gefolgt von "leseunfähig".
"Wort des Jahres" soll Beitrag zur Zeitgeschichte sein
Die Gesellschaft für deutsche Sprache kürt seit 1977 Wörter und Wendungen, die das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben eines Jahres sprachlich in besonderer Weise bestimmt haben. Bestimmend für die Auswahl ist nach Angaben der Gesellschaft für deutsche Sprache deren Popularität und Signifikanz, nicht die Häufigkeit der Nutzung. Die Liste solle "den sprachlichen Nerv des Jahres treffen" und sei ein Beitrag zur Zeitgeschichte.
Bisherige "Wörter des Jahres"
2022: Zeitenwende
2021: Wellenbrecher
2020: Corona-Pandemie
2019: Respektrente
2018: Heißzeit
2017: Jamaika-Aus
2016: postfaktisch
2015: Flüchtlinge
2014: Lichtgrenze
2013: GroKo