Die öffentliche Aufarbeitung des deutschen Kolonialismus verläuft noch immer schleppend. Nun jährt sich ein markantes Datum zum 120. Mal, die Schlacht am Waterberg nach monatelangem Kolonialkrieg der „Schutztruppe“ im damaligen Deutsch-Südwestafrika. Die Einkesselung der Herero scheitert – Generalleutnant von Trotha lässt die Wüste Omaheke teilweise abriegeln, die Wasserversorgung wird unterbunden, sehr viele Herero verdursten. Die Wissenschaft betrachtet dies als Beginn des Genozids an den Herero.
Welche Vorgeschichte hatte die Eskalation und was folgte? Welches Selbstverständnis leitete die Kolonialherren, welches die deutschen Missionare? Warum fällt Versöhnung bis heute so schwer?
Ulrich Kühn befragt kundige Gäste: Der Historiker Matthias Häussler erforscht seit Jahren die Geschichte des kolonialen Namibia. Und Katja Lembke, Direktorin des Landesmuseums in Hannover, hat nach den Spuren der ersten deutschen Konzentrationslager im heutigen Namibia gesucht.