Der österreichische Schriftsteller Franzobel © privat

Erfunden oder irgendwo gelesen? Franzobel im Gespräch

Sendung: Das Gespräch | 16.02.2025 | 15:00 Uhr | von Deppe, Jürgen
26 Min | Verfügbar bis 15.02.2027

Er habe manchmal das Gefühl, dass er „ein bissl eine prophetische Eigenschaft habe“ und deshalb vor sich selbst „eigentlich Angst“. Ob bei seinem Krimi „Rechtswalzer“ oder dem Historienroman „Die Entdeckung Amerikas“, oft habe sich bei Erscheinen des Buches seine Phantasie plötzlich gespenstisch in der Wirklichkeit gespiegelt. So auch jetzt.
In Franzobels „Hundert Wörter für Schnee“ geht es unter anderem um den amerikanischen Ingenieur und Forscher Robert Peary. Der plante Ende des 19. Jahrhunderts zunächst den Vorläufer des heutigen Panama-Kanals und verhielt sich später beim Streben zum Pol in Grönland wie ein Kolonialherr. America first? „Am Ende weiß ich gar nicht mehr genau, habe ich das erfunden oder habe ich das irgendwo gelesen. Ist das Fakt oder ist das einfach meine Phantasie?“
Auf über 500 Seiten entfaltet Franzobel in „Hundert Wörter für Schnee“ jetzt Robert Pearys jahrelanges, rücksichtsloses Streben zum Nordpol und das Schicksal des von ihm zusammen mit fünf weiteren Inuit in die USA verschleppten Minik. Ihn habe, sagt Franzobel im Gespräch mit Jürgen Deppe, dessen „Zerrissenheit interessiert, diese Problematik der Migration, des Heimatlosen.“
Mit Ironie und teils groteskem Sprachwitz erzählt Franzobel eine reale Antihelden-Saga, die heute ganz ähnlich stattfinden könnte.

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Franzobel über seinen neuen Roman "Hundert Wörter für Schnee"

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