Museum Kunst der Westküste zeigt Malerei als Reise in die Natur
"Momente der Klarheit" heißt eine Ausstellung um den dänischen Landschaftsmaler Janus la Cour. Die erste deutsche Ausstellung über den Maler im Museum Kunst der Westküste auf Föhr hat Buchautor und Kunsthistoriker Florian Illies kuratiert.
Ein Blick auf eines der 60 Bilder Ölbild von Janus la Cour reicht und der Besucher steht plötzlich am Strand von Aarhus, umgeben von Bäumen und Sträuchern, endloser Weite und grenzenloser Stille, schwärmt Kunsthistoriker und La Cour-Fan Florian Illies: "Das ist das Aufregende: Man selbst wird plötzlich berührt von der Natur und merkt, wie Janus la Cour 1870 die Natur gesehen hat. Das ist eigentlich die gleiche Natur, die wir 2024 sehen - und dann können wir mit seinem neuen klaren Blick auch unsere Natur um uns herum neu entdecken."
Die Ausstellung "Momente der Klarheit" im Museum Kunst der Westküste auf Föhr nimmt die Besucher mit auf eine Reise in die Natur, mit ihrer Schönheit und Einzigartigkeit. Für Janus la Cour ist sie ein magischer Ort. Ein Ort der Kraft, des Zur-Ruhe-Kommens. Seine kühle, puristische, fast mönchische Malerei entzieht sich dabei vollends den Strömungen seiner Zeit. "Er verzichtet vollkommen auf Eisenbahnen", erklärt Florian Illies, "auf die ersten Industriebauten, auf Menschen, Touristen, auf alles, was die Menschen in dieser Zeit beschäftigte. Die geheime Botschaft, die er uns sendet, ist auch: Beruhigt euch! Schaut auf die Natur, schaut auf die Steine, da findet ihr euch mehr, als wenn ihr auf euer Handy schaut."
Sehnsucht nach Harmonie in den Bildern von Janus la Cour
Janus la Cour hat seine Orte in der Natur immer wieder besucht und gemalt: Wälder, Seen, Berge und die Küsten Dänemarks - manchmal über Jahre. Die Bilder zeigen damit immer wieder den ewigen Kreislauf der Natur. "Er wollte sich als Maler und Dokumentar begreifen, der mitschreibt an der Natur", so Illies. "Er ging immer wieder raus und manchmal hat man das Gefühl, er malte eine Natur nach uns Menschen, als würde die Natur darauf warten, dass wir sie endlich in Ruhe lassen und dass sie sich wieder ganz entfalten kann auf dieser Erde. Er lehrt uns einen anderen Blick auf die Natur und schenkt uns ganz unverhofft Momente der Klarheit."
Janus la Cour hat schon mit sieben Jahren angefangen, Landschaften zu zeichnen. Sein ganzes Leben war seiner Malerei gewidmet, der romantischen Vorstellung der Natur und der Sehnsucht nach Harmonie. Er war nie verheiratet und starb 1909 in der Nähe von Aarhus. Es ist ein Künstler, der erst jetzt so richtig Aufmerksamkeit erhält, weiß Kunsthistoriker Florian Illies: "Manchmal dauert es ein wenig. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Janus' Zeit jetzt gekommen ist und man spürt, wie er mit seinem Blick auf die Natur unserer Gegenwart viel mehr entspricht als seiner Zeit. Ich denke, wir werden Janus zu den ganz großen dänischen Künstlern des 19. Jahrhunderts zählen."
Museum Kunst der Westküste zeigt Malerei als Reise in die Natur
Buchautor und Kunsthistoriker Florian Illies hat die Bilder des dänischen Landschaftsmalers Janus la Cour kuratiert.
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Museum Kunst der Westküste
Hauptstraße 1
25938 Alkersum/Föhr