Warnstreiks im Norden: Verkehr auf Nord-Ostsee-Kanal betroffen
Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst sind auch am Montag fortgesetzt worden. In Hamburg fielen unter anderem der Kita-Betrieb und die Müllabfuhr aus. Von heute an wird der Nord-Ostsee-Kanal bestreikt - für drei Tage.
Die Gewerkschaft ver.di hatte die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in Hamburg zu einem weiteren ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Von dem Ausstand waren unter anderem die Asklepios-Kliniken, das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, die Elbkinder-Kitas, die Stadtreinigung sowie die Hamburg Port Authority betroffen, wie die Gewerkschaft mitteilte. Zudem wurde an 13 Flughäfen in Deutschland gestreikt, darunter auch in Hamburg, Hannover und Bremen. Am Hamburger Flughafen hatte der Streik bereits am Sonntagmorgen begonnen - unangekündigt.
Auch Müllabfuhr, Sperrmüllabfuhr, Reinigung sowie Recyclinghöfe und die mobilen Problemstoffsammlungen wurden in Hamburg bestreikt. Bereits am Sonnabend hatten neun Recyclinghöfe wegen der Warnstreiks geschlossen.
Schleswig-Holstein: Kein Schiffsverkehr auf dem NOK
In Schleswig-Holstein sollen heute in einigen Orten Bereiche wie die Müllabfuhr, Schwimmbäder oder die Verkehrsüberwachung bestreikt werden. Außerdem soll der Schiffsverkehr auf dem Nord-Ostsee-Kanal von heute Morgen bis Donnerstagabend stillgelegt werden. "Der Kanal wird zu sein. Da geht gar nichts mehr. Da geht kein Schiff rein und raus", sagte ein Sprecher der Gewerkschaft ver.di. Bis zum Beginn des Warnstreiks sollen alle Schiffe, die noch im Nord-Ostsee-Kanal unterwegs sind, ausgeschleust sein.
Ver.di habe die Mitarbeitenden des Wasser- und Schifffahrtsamtes zum Warnstreik aufgerufen, damit auch der Bund die Auswirkungen zu spüren bekomme, sagte der Sprecher weiter. "Die dann fehlenden Einnahmen treffen die Bundeskasse, und das ist nicht unerheblich, was dann flöten geht."
Niedersachsen: Auch wieder Kitas betroffen
In Niedersachsen und Bremen hat ver.di auch für diese Woche weitere Warnstreiks angekündigt. Am Donnerstag seien alle Bereiche des öffentlichen Dienstes betroffen, darunter Kitas, Bürgerämter, öffentlicher Nahverkehr, Abfallentsorgungsunternehmen und Kliniken. Am Mittwoch und Freitag kommt es laut Gewerkschaft zu weiteren Streiks in einzelnen Bereichen.
Mecklenburg-Vorpommern: Am Dienstag landesweiter Kita-Streik
In Mecklenburg-Vorpommern wird seit vergangenen Freitag gestreikt. "Wir fangen jetzt erst an, den Druck durch die Warnstreiks hochzufahren", sagte ein ver.di-Sprecher. Schwerpunkte in Mecklenburg-Vorpommern waren neben Nordwestmecklenburg und Ludwigslust-Parchim auch der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ruft für heute erstmals zu einem landesweiten Warnstreik in kommunalen Kitas auf.
Mehr Lohn und Zuschläge für belastende Zeiten gefordert
Ver.di fordert eine Tariferhöhung im Volumen von acht Prozent - mindestens aber 350 Euro monatlich mehr - und höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber haben diese Forderungen als nicht finanzierbar zurückgewiesen.
Am Donnerstag, 13. März, plant ver.di Nord zentrale Veranstaltungen in Kiel, Rostock und Hannover. Die Tarifverhandlungen sollen vom 14. bis 16. März in Potsdam fortgesetzt werden. Verhandelt wird für etwa 2,5 Millionen Angestellte bei Bund und Kommunen.
