VIDEO: Bereit für die Vendée Globe: Ein Besuch auf Boris Herrmanns Malizia (4 Min)

Vendée Globe 2024: Die wichtigsten Fragen und Antworten

Stand: 30.09.2024 12:42 Uhr

Am 10. November 2024 startet die härteste Einhandregatta der Welt: die Vendée Globe. Das Segelrennen mit Boris Herrmann und der Malizia führt einmal um den gesamten Globus. Alle Fragen und Antworten zur Weltumseglung gibt es hier.

Was ist die Vendée Globe?

Die Vendée Globe ist die größte Einhand-Segelregatta der Welt. Es geht einmal rund um den Globus - ohne Zwischenstopps, ganz allein und ohne Hilfe auf hoher See. Und das 2024 bereits zum zehnten Mal.

Die Weltumrundung ist aus dem "Golden Globe Race" von 1968 hervorgegangen. Dieses erste Nonstop-Segelrennen über die drei Kaps (Gute Hoffnung, Leeuwin und Horn) hat nur einer der damals neun Skipper bewältigt.

Zwanzig Jahre später rief Steuermann Philippe Jeantot eine neue Weltumrundung ins Leben: die Geburtsstunde der Vendée Globe. Am 26. November 1989 gingen dreizehn Segler an den Start, die teils mehr als drei Monate unterwegs waren. Nur sieben von ihnen schafften es zurück ins Ziel.

Wie oft findet die Vendée Globe statt?

Seit 1989 starten alle vier Jahre die besten Hochsee-Segler der Welt in das Abenteuer um den Globus. Die bislang letzte Vendée Globe fand 2020/21 statt. Insgesamt gab es bisher neun Ausgaben der Weltumseglung.

Wo startet die Vendée Globe?

Das Segelabenteuer startet in Les Sables d’Olonne, südlich von Nantes an der französischen Atlantikküste. Es geht 45.000 Kilometer bzw. 24.300 Seemeilen rund um den Erdball.

Die Strecke führt zunächst Richtung Süden, vorbei am Kap der Guten Hoffnung (Südafrika). Die Segler nehmen dann Kurs auf die Antarktis, die es zu umrunden gilt, vorbei am Kap Leeuwin.

Zurück Richtung Norden steuern sie Südamerika und das Kap Horn an, bis sie sich schließlich wieder Les Sables d’Olonne in Frankreich nähern.

So ist die Vendée Globe in gewisser Weise auch eine Art Klimareise: Vom herbstlichen Frankreich führt die Route runter auf die sommerliche Südhalbkugel und dann rund um die Antarktis zurück ins winterliche Europa.

Wie lange dauert die Weltumseglung?

Die Rekordzeit für einen Umlauf beträgt 74 Tage und drei Stunden. Diese wurde 2016/17 bei der achten Ausgabe der Vendée Globe gesegelt.

Beim jügsten Rennen 2020/21 verbrachten die Skipperinnen und Skipper zwischen 80 und 116 Tage auf dem Meer.

Wer nimmt an der Vendée Globe teil?

In diesem Jahr gehen so viele Skipper wie noch nie an den Start: 40 Seglerinnen und Segler machen sich auf die große Reise um die Welt. Im Jahr 2020 waren es nur 33.

Weil die Vendée Globe zuletzt immer beliebter wurde, haben die Veranstalter die Teilnahmebedingungen verschärft. Wenn sich mehr Kandidaten bewerben, entscheidet ein Auswahlsystem darüber, wer dabei ist. So musste für die diesjährige Ausgabe jedes Paar aus Skipper und Boot an zwei von drei ausgewählten Rennen teilnehmen: der Vendée Artique 2022, der Retour á la base 2023 oder der Transat – New York Vendée 2024.

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Die Malizia - Seaexplorer kurz vor der Ankunft in Les Sables-d'Olonne. © Marie Lefloch / Team Malizia

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Mindestens einen dieser Kurse galt es zu vollenden. Die Rennzeit durfte dabei nicht länger als anderthalb Mal so lange wie die Zeit des Gewinners betragen. 42 Seglerinnen und Segler haben das geschafft.

Um auf 40 zu kommen, entschied dann die Anzahl der von den Seglern zurückgelegten Wettfahrtmeilen. Es gibt zwei Ausnahmen: Die ersten 13 neu gebauten Imocas, die an einem Qualifikationsrennen teilnahmen, wurden automatisch ausgewählt. Außerdem gab es eine Wild Card, mit der sich ein Skipper direkt qualifizieren konnte.

Wie viele Deutsche starten bei der Weltumseglung?

Der Hamburger Skipper Boris Herrmann ist der einzige deutsche Teilnehmer der in See stechen wird. Auf seiner Maliza Seaexplorer startet er bereits zum zweiten Mal. 2020/21 segelte Herrmann auf Rang fünf.

Außerdem nimmt die Deutsch-Französin Isabelle Joschke, als eine von sechs Frauen, zum zweiten Mal an der Weltumrundung teil. 2020/21 musste sie wegen eines Bootschadens pausieren und kam außerhalb der Wertung ins Ziel.

Wer hat die bislang letzte Vendée Globe gewonnen?

Der Franzose Yannick Bestaven éntschied das bislang letzte Rennen 2020/21 für sich. Das Besondere: Der 48-Jährige kam erst als dritter Skipper ins Ziel. Weil er auf der Tour aber bei der Rettung seines Mitstreiters Kevin Escoffier beteiligt war, erhielt er eine Zeitgutschrift von mehr als zehn Stunden und konnte deshalb den Sieg feiern.

Die Ziellinie überquerte Charles Dallin als Erster – nach 80 Tagen, sechs Stunden, 15 Minuten und 47 Sekunden.

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