TSV Hannover-Burgdorf besiegt Meister SC Magdeburg
Gegen Kiel, Berlin und die Rhein-Neckar Löwen waren sie in dieser Saison schon dicht dran gewesen. Jetzt haben die Handballer der TSV Hannover-Burgdorf endlich einen Großen der Bundesliga geschlagen. Die "Recken" siegten am Donnerstagabend mit 34:31 (17:14) gegen Meister SC Magdeburg.
Das vom Publikum frenetisch gefeierte Team von TSV-Trainer Christian Prokop festigte damit nicht nur seinen sechsten Rang in der Tabelle. Es leistete auch norddeutsche Hilfe für den THW Kiel und die SG Flensburg-Handewitt im packenden Kampf um die deutsche Meisterschaft. Für Magdeburg war es im Titelrennen ein herber Rückschlag. Die THW- und SG-Fans werden sich sogar noch ein weiteres Mal gefreut haben: Auch Konkurrent Rhein-Neckar Löwen patzte im Spiel beim SC DHfK Leipzig und unterlag mit 29:37.
Vincent Büchner, Linksaußen der "Recken", machte den Zusammenhalt als entscheidenden Faktor für den überraschenden Erfolg aus. "Wir haben uns in jeder Situation geholfen, haben richtig dagegen gehalten. Und die Fans haben uns fast zum Sieg getragen - das war enorm wichtig und hat uns enorm geholfen", sagte der 24-Jährige im Interview mit dem NDR.
Hannover-Burgdorf zieht in Hälfte eins bis auf vier Tore davon
Die Niedersachsen waren sofort richtig gut drin in der Partie, führten gegen den deutschen Meister fix mit 4:2 (6.) und ließen sich auch nicht davon beirren, dass die Gäste ihren Zwei-Tore-Rückstand wenig später mit dem 5:5 (10.) getilgt hatten. Hannover-Burgdorf wirkte auch danach einfach konzentrierter und entschlossener. Die Folge: Nach einer knappen Viertelstunde führten die Gastgeber, bei denen Rechtsaußen Maximilian Gerbl in Hälfte eins mit vier Treffern bei vier Versuchen stark auftrumpfte, erstmals mit drei Toren (10:7, 14.).
SCM-Trainer Bennet Wiegert reagierte sofort - Auszeit! Richtig gut lief es für sein Team aber auch danach nicht. Der Favorit leistete sich zu viele Schnitzer. Die Folge: Nach einem zwischenzeitlichen Vier-Tore-Vorsprung (16:12) gingen die Norddeutschen immerhin mit einem 17:14 in die Pause.
"Recken" lassen sich nicht von ihrem Weg abbringen
Magdeburg wirkte auch nach Wiederbeginn fahrig. Der deutsche Nationalspieler Lukas Mertens etwa vergab zwei gute Chancen kurz hintereinander. Einmal scheiterte er dabei am starken Hannoveraner Torhüter Dario Quenstedt, der einst selbst für Magdeburg spielte. Und als der herausragende TSV-Spielmacher Marian Michalczik das 22:17 (40.) erzielte, sah es schon danach aus, als sollten die Norddeutschen an diesem Abend gegen einen deutlich von der Bestform entfernten SCM die Überraschung schaffen können.
Doch der Meister kam erst einmal zurück: Gisli Kristjansson sorgte mit dem 26:25 (50.) für die erste Führung der Sachsen-Anhalter. Würde es nun wieder ganz bitter für die "Recken" laufen? Nein! Michalczik holte einen Siebenmeter heraus, den Marius Steinhauser zum 29:26 (56.) verwandelte. Und diesen Vorsprung ließen sich sich die Gastgeber nicht mehr nehmen. Nach dem Schlusspfiff feierten die Niedersachsen ihren vollauf verdienten Erfolg mit einem wilden Tanz auf dem Parkett.