Keine Hilfe für die "Recken" - HSV Hamburg verliert bei Füchsen Berlin
Die Handballer des HSV Hamburg haben den zweiten Coup in Folge gegen ein Bundesliga-Spitzenteam verpasst. Die Hanseaten unterlagen am Sonntag mit 35:40 (15:19) bei den Füchsen Berlin, die sich damit die Tabellenführung zurückholten.
Im Gegensatz zur 42:32-Gala gegen Melsungen vor einer Woche leisteten sich die Hamburger zu viele Fehlwürfe, zu denen aber auch Berlins starker Torhüter Lasse Ludwig entscheidend beitrug. Im zweiten Durchgang zeigte das personell gebeutelten Team von Trainer Torsten Jansen zwar Moral und verkaufte sich teuer, es reichte aber nicht.
So konnten die Hamburger der TSV Hannover-Burgdorf keine Schützenhilfe leisten, Berlin zog in der Tabelle an den punktgleichen Niedersachsen vorbei: Beide Mannschaften haben 39:9 Zähler, die Füchse dank der besseren Tordifferenz (+134 gegenüber +71) aber die Nase vorn. Der HSVH liegt mit 23:25 Punkten auf Rang zehn.
HSVH anfangs stabil, dann dreht Berlin auf
In der Max-Schmeling-Halle hielten die Hamburger lange auf Augenhöhe mit. Vor allem Welthandballer Mathias Gidsel hatten sie zunächst einigermaßen im Griff (10./6:7). Doch eine vogelwilde Phase mit vielen Zeitstrafen vor allem für die Berliner brachte kurioserweise mehr den HSVH aus dem Konzept. Zeitweise saßen drei Berliner gleichzeitig draußen.
Die Füchse drehten auf: Gidsel mit insgesamt sieben Treffern bis zur Halbzeit und Torwart Ludwig mit neun Paraden sorgten für einen Vier-Tore-Vorsprung zur Pause, zwischenzeitlich hatte Berlin sogar mit sechs Toren geführt.
Hamburg zeigt Moral
Gleich nach Wiederbeginn sah Füchse-Kreisläufer Mijajlo Marsenic nach seiner dritten Zeitstrafe die Rote Karte. Dennoch lagen die Gäste nach vier Minuten wieder mit sechs Treffern hinten (34./16:22), zweimal war der Ball dabei nach einer Ludwig-Parade im leeren Hamburger Tor gelandet. Gegen die Wucht der Gastgeber, allen voran von Gidsel, fanden die Norddeutschen anschließend kein Mittel. 15 Minuten vor dem Ende lagen sie mit sieben Treffern zurück (24:31).
Anfang des Monats hatten die Hamburger gegen Hannover eine solche Führung eine Viertelstunde vor dem Ende noch verspielt und verloren. Das schien den starken Berlinern an diesem Nachmittag ebenfalls zu drohen: Zweimal hatte der HSVH die Gelegenheit, auf zwei Tore heranzurücken (56./33:36), vergab jedoch beide Male. Gidsel - wer sonst? - machte zweieinhalb Minuten vor dem Ende mit seinem elften Treffer den Deckel auf die Partie.
